Staatsanwaltschaft winkt ab Akte Barschel bleibt zu
10.10.2007, 11:09 UhrDie Bundesanwaltschaft will den Fall des vor 20 Jahren in Genf tot aufgefundenen CDU-Politikers Uwe Barschel nicht neu aufrollen. Das bestätigte Behördensprecher Frank Wallenta. "Es gibt keinen Anlass für ein neues Ermittlungsverfahren, weil wir dort auch unsere Zuständigkeit nicht sehen", sagte Wallenta. "Wir sind in Staatsschutzsachen zuständig, wir sind aber keine oberste Aufsichtsbehörde für die Staatsanwaltschaften der Länder."
Barschels Witwe hatte sich an die Bundesanwaltschaft gewandt und ein neues Ermittlungsverfahren angeregt. Der Politiker wurde am 11. Oktober 1987 im Genfer Hotel Beau Rivage tot in einer Badewanne aufgefunden, nachdem er wegen schmutziger Wahlkampftricks zurücktreten musste. Er hatte zahlreiche Medikamente im Körper. Die genauen Umstände seines Todes wurden nie endgültig geklärt, Barschel hatte schon zu Lebzeiten Medikamente in hohen Dosen genommen.
Ein erstes Ermittlungsverfahren in der Schweiz deutete auf Selbstmord hin. Spätere Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Lübeck brachten keinen Beweis für Mord oder anderes Fremdverschulden an Barschels Tod.
In den vergangenen Wochen waren Hinweise veröffentlicht worden, wonach Barschel möglicherweise doch ermordet worden sein könnte. Der schleswig-holsteinische Generalstaatsanwalt Erhard Rex erklärte daraufhin, Mordtheorien im Fall Barschel brächen "bei nüchterner Betrachtungsweise in sich zusammen und verlieren jede Substanz". Allerdings gebe es auch keinen Beweis für Selbstmord, der Fall bleibe rätselhaft.
Quelle: ntv.de