"Ungläubigen eine Lektion erteilen" Al-Kaida-Chef lobt Assads Gegner
28.07.2011, 09:21 UhrIn Syrien gehen seit Monaten Menschen auf die Straße und fordern die Abdankung von Präsident Assad. Der versucht sich mit Zugeständnissen an der Macht zu halten. Jetzt meldet sich Al-Kaida-Chef Sawahiri zu Wort und lobt die Gegner des Machthabers. Er sei ein "Verräter und Ungläubiger". Außerdem warnt er vor dem Einfluss der USA und Israels.
Der neue Al-Kaida-Chef Aiman al-Sawahiri hat in einem Video die regierungskritischen Proteste in Syrien gelobt. In der Aufzeichnung bezeichnete er die Demonstranten, die gegen Präsident Baschar al-Assad auf die Straße gehen, als Glaubenskämpfer und forderte, "dem Angreifer, Unterdrücker, Verräter und Ungläubigen eine Lektion zu erteilen", wie das auf die Überwachung islamistischer Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen SITE berichtete.
Sawahiri warnte, die US-Regierung wolle Assad durch eine Führung ersetzen, welche "die Revolution und den heiligen Krieg verraten" und "die Interessen Israels vertreten" werde. Zudem bedauerte er, dass er und andere Al-Kaida-Anhänger sich nicht an den Protesten beteiligen könnten.
Assad selbst versucht derzeit immer wieder durch Zugeständnisse, den Oppositionellen den Wind aus den Segeln zu nehmen. So hob er den Ausnahmezustand auf, reformierte das Versammlungsrecht und erlaubte zuletzt die Zulassung neuer Parteien.
Der langjährige Stellvertreter des getöteten Al-Kaida-Chefs Osama bin Laden war Mitte Juni offiziell zu dessen Nachfolger an der Spitze des Terrornetzwerks ernannt worden. Zu diesem Zeitpunkt kündigte Al-Kaida an, auch unter der neuen Führung den "Heiligen Krieg" gegen die USA und Israel fortsetzen zu wollen. Bei den Protesten in Syrien kamen bislang mehr als 1400 Zivilisten ums Leben, mehr als 12.000 wurden festgenommen.
Quelle: ntv.de, rpe/AFP