Politik

Auf schwarzer Liste der USA Al-Kaida-Führer im Jemen getötet

Anwar al-Awlaki in einem Video vom vergangenen Jahr.

Anwar al-Awlaki in einem Video vom vergangenen Jahr.

(Foto: AP)

Einer der meistgesuchten Terroristen der Welt, der Hassprediger Al-Awlaki, ist im Jemen getötet worden. Der Jemenit, der auch die US-Staatsbürgerschaft hatte, wurde zwischenzeitlich als Nachfolger von Terrorchef Bin Laden gehandelt. Die USA hatten ihn 2010 zur gezielten Tötung freigegeben.

Knapp fünf Monate nach Al-Kaida-Chef ist offenbar ein weiterer Anführer des Terrornetzwerkes getötet worden. Der von den USA als einer der meistgesuchten Terroristen eingestufte radikale Islamist sei im Jemen ums Leben gekommen, erklärte das Verteidigungsministerium des Landes. Stammesvertreter sagten, Al-Awlaki sei bei einem US-Luftangriff getötet worden.

Neben Al-Awlaki seien weitere Al-Kaida-Kämpfer ums Leben gekommen, hieß es in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums, die jedoch keine Angaben zu den Todesumständen machte. Nach Angaben der Stammesvertreter starb Al-Awlaki bei einem Angriff von US-Kampfflugzeugen auf zwei Fahrzeuge in der Wüstenprovinz Marib im Osten des Jemen. "Die Attacke wurde von US-Flugzeugen ausgeführt", hieß es. Die Kampfjets überflogen die Region demnach bereits seit einigen Tagen.

Den Angaben zufolge ereignete sich der Luftangriff am Vormittag. Demnach wechselte Al-Awlaki in den vergangenen Wochen häufiger seinen Aufenthaltsort im Jemen. In die Provinz Marib müsse er "irgendwann während der vergangenen drei Wochen" gekommen sein, sagte ein Stammesvertreter. Nach seinen Angaben hatten die jemenitischen Sicherheitskräfte seither ihre Suche nach Al-Awlaki in der Region verstärkt.

Kontakt zum "Unterhosenbomber"

Bin Laden wurde im Mai getötet.

Bin Laden wurde im Mai getötet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der in den USA geborene Al-Awlaki galt bislang als einer der Anführer von Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel und soll mehrere Anschläge gegen die USA angezettelt haben. Unter anderem soll er mit dem palästinensisch-stämmigen US-Militärangehörigen Nidal Hasan in Verbindung gestanden haben, der im November 2009 im texanischen Fort Hood 13 Menschen erschoss.

Auch zu dem als "Unterhosenbomber" bekannten Nigerianer Umar Faruk Abdulmutallab soll er Kontakt gehabt haben. Dieser hatte an Weihnachten 2009 kurz vor der Landung einer Passagiermaschine am Flughafen von Detroit versucht, einen in seiner Unterhose versteckten Sprengsatz zu zünden. Der Prozess gegen Abdulmutallab soll am Dienstag in Detroit beginnen.

Zuletzt hatten die USA Anfang Mai einen Angriff auf Al-Awlaki ausgeführt, den Prediger jedoch verfehlt. Stammesvertreter sagten seinerzeit, er habe einen Raketenbeschuss seines Wagens in der südjemenitischen Provinz Schabwa unverletzt überlebt. Nach Angaben aus US-Regierungskreisen griffen die USA Al-Awlaki damals mit Drohnen an.

Die US-Regierung stufte Al-Awlaki bis zuletzt als einen der wichtigsten Führer des Al-Kaida-Netzwerks auf der arabischen Halbinsel ein. Anfang April 2010 gab sie ihn zur gezielten Tötung frei, nachdem er in Videobotschaften zur Gewalt gegen die USA und US-Bürger aufgerufen hatte. Der Imam besaß neben der jemenitischen auch die US-Staatsbürgerschaft.

Quelle: ntv.de, AFP

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