Somalische Armee auf Vormarsch Al-Schabaab aus wichtiger Hafenstadt vertrieben
05.10.2014, 12:19 Uhr
Somalische Soldaten am Strand von Marka nahe Baraawe: Seit Jahren schon liefert sich die Armee einen aufreibenden Kampf mit den Islamisten der al-Schabab-Miliz.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im vom jahrelangen Bürgerkrieg zerrütteten Somalia haben Truppen der Armee und der Afrikanischen Union (AU) einen Erfolg gegen die islamistische Al-Schabaab-Miliz erzielt. Den Truppen gelang die Rückeroberung der strategisch bedeutsamen Hafenstadt Baraawe. Wie der Militärvertreter Abdi Mire mitteilte, seien die Islamisten geflohen, noch bevor die Armee in die Stadt eingerückt war. Nach Angaben des Provinzgouverneurs Abdukadir Mohammed Nur war die Situation in der Stadt zunächst ruhig.
Baraawe war der letzte verbliebene Hafen unter Kontrolle der Al-Schabaab-Miliz und spielte eine wichtige Rolle für deren Finanzierung. Die Stadt liegt etwa 200 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Mogadischu. Die Miliz hatte lange weite Gebiete im Zentrum und Süden des Landes unter ihrer Kontrolle, doch gelang es der Armee in den vergangenen Jahren mit Hilfe der AU-Truppen, die Rebellen aus Mogadischu sowie zahlreichen weiteren Städten zu vertreiben. Allerdings verübt die Gruppe noch immer regelmäßig blutige Anschläge.
Auch in der halbautonomen Region Puntland im äußersten Nordosten des Horns von Afrika gelang zuletzt ein Schlag gegen die Kämpfer der al-Schabab. Einheiten der Regionalregierung hatten vergangene Woche 30 Kilometer südlich der Hafenstadt Bosaso ein Lager der Islamisten angegriffen und dabei 20 Menschen getötet, wie der Präsident Puntlands bei einer Pressekonferenz sagte. Auch unter den eigenen Kämpfern habe es mehrere Opfer gegeben. Augenzeugen berichteten von mehr als sieben Stunden andauernden Kämpfen.
Quelle: ntv.de, bwe/AFP