Politik

Soldaten müssen Schutzmasken tragen Alarm auf deutschen Korvetten

Knapp 300 Millionen Euro kostet eine Korvette.

Knapp 300 Millionen Euro kostet eine Korvette.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Sie sollen der Stolz der deutschen Marine sein. Doch die fünf neuen Korvetten machen nur Probleme. Weil an Bord giftiges Gas austritt, müssen die Soldaten jetzt sogar Atemschutzmasken tragen. Für das Verteidigungsministerium wird die Pannenserie der 1,2 Milliarden Euro teuren Schiffe immer mehr zum Desaster.

Auf den fünf neuesten Korvetten der Deutschen Marine gibt es nach Informationen der "Bild am Sonntag" erhebliche technische Probleme. Demnach entwickele sich im Maschinenraum der Schiffe das giftige Gas Formaldehyd. Deswegen müssten die Marinesoldaten dort ständig Atemschutzmasken tragen.

Diese Umstände wurden bei einer Begehung der Korvette "Braunschweig" bekannt. Marineinspekteur und Vizeadmiral Axel Schimpf hatte zu einer dreistündigen Ausfahrt eingeladen. Dabei waren der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus und die SPD-Bundestagsabgeordneten Hans Peter Bartels und Karin Evers-Meyer. Dabei berichteten Soldaten von dem Gasaustritt. Der Wehrbeauftragte leitete daraufhin eine Überprüfung ein.

Nach Informationen der "Bild am Sonntag" stellte die Marine bei einer Schadstoffuntersuchung der Raumluft bei den Antriebsdieselmotoren fest, dass in Teilen des Maschinenraums eine überhöhte Belastung durch Formaldehyd besteht. Der krebserregende Stoff stammt offenbar aus Material, das in der Isolierung der Abgassysteme eingebaut wurde und bei Erhitzung durch die heißen Abgase das krebserregende Formaldehyd freisetzt.

Bei den fünf 1,2 Milliarden Euro gibt es seit Jahren Probleme: Defekte Getriebe, Klimatechnik und Software mussten schon ausgetauscht werden. Verteidigungsexperte Bartels forderte eine Aufklärung der "Pannenserie" und eine schnelle Behebung der Probleme durch die Werften.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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