Opposition will Erbfolge verhindern Alle gegen Mubarak
15.10.2009, 11:34 UhrIn Ägypten formiert sich Widerstand gegen eine mögliche Kür des Sohnes von Präsident Husni Mubarak zu dessen Nachfolger. "Dies ist ein Kampf gegen das politische System", sagen die Oppositionellen.
Bei der Gründungsversammlung der "Ägyptischen Kampagne gegen die Nachfolgeregelung der Präsidentschaft" erklärte deren Chef, der Politologe Hassen Nafaa, es gehe nicht um einen "persönlichen Kampf" gegen Gamal Mubarak. "Dies ist ein Kampf gegen das politische System." An der Kampagne beteiligen sich weltlich und religiös orientierte Oppositionsgruppen, darunter die Muslimbruderschaft und die Kefaja-Bewegung.
Seit 1981 im Amt
Ins Leben gerufen hat die Kampagne der Anwalt Aiman Nur, der bei den Präsidentschaftswahlen 2005 gegen Mubarak angetreten war. Später wurde er zu fünf Jahren Haft verurteilt, weil er angeblich Urkunden gefälscht hatte, damit seine Partei für die Präsidentenwahl zugelassen wurde. Die Opposition sprach seinerzeit von einem politischen Prozess. Im Februar wurde Nur aus gesundheitlichen Gründen aus dem Gefängnis entlassen.
Mubarak regiert seit 1981 in autoritärem Stil in Ägypten. Seit Jahren gibt es Spekulationen um seinen Gesundheitszustand. Eine umstrittene Verfassungsänderung aus dem Jahr 2007 hatte nach Ansicht der Opposition vor allem zum Ziel, Mubaraks Sohn Gamal als Nachfolger zu installieren.
El Baradei sagt nichts
Als Kandidat der Opposition wird auch der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Mohammed el Baradei, gehandelt. Bis jetzt hat El Baradei zwar allen politischen Lockrufen aus seiner Heimat widerstanden. Doch was er vorhat, wenn Ende November seine Amtszeit in Wien zu Ende geht, will der Diplomat noch nicht verraten.
Die unabhängige Kairoer Tageszeitung "Al-Shorouk" berichtete am Mittwoch, El Baradei, der in den vergangenen Monaten von mehreren Oppositionsparteien als Wunschkandidat für die Wahl 2011 genannt worden war, habe erklärt, er habe bisher "weder gesagt, dass er sich an der nächsten Präsidentschaftswahl beteiligen wolle, noch dass er dies nicht wolle." Gleichzeitig betonte er, offiziell sei noch keine Partei mit einem entsprechenden Vorschlag an ihn herangetreten.
Quelle: ntv.de, AFP