Politik

"Endstation" Hartz IV Alleinerziehende sind stark betroffen

Überwiegend sind Frauen alleinerziehend.

Überwiegend sind Frauen alleinerziehend.

(Foto: picture alliance / dpa)

Sage und schreibe 40 Prozent der Alleinziehenden in Deutschland sind einer Studie zufolge auf das Arbeitslosengeld II angewiesen. Eine Juristin beklagt, dass der Staat Müttern nicht genug helfe, wenn Väter ihren Unterhaltspflichten nicht nachkommen.

Alleinerziehende in Deutschland sind besonders häufig von Arbeitslosigkeit betroffen, zwei Fünftel von ihnen beziehen Hartz IV. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung, aus der die "Welt am Sonntag" zitiert.

Schuld daran seien schlechte rechtliche und familienpolitische Bedingungen, sagte Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Stiftung. "Der Politik gelingt es nicht, die Lebenslage der Alleinerziehenden zu verbessern."

Die Studie wurde von der Darmstädter Juraprofessorin Anne Lenze erstellt. Ihr zufolge benachteiligt das Steuerrecht die Betroffenen. Außerdem greife der Staat Müttern nicht genug unter die Arme, wenn Väter ihren Unterhaltspflichten nicht nachkommen.

Säumige Väter

Rund 2,2 Millionen Kinder wachsen nach der Studie inzwischen mit nur einem Elternteil auf. Die Tendenz sei steigend. Neun von zehn Alleinerziehenden sind demnach Frauen. In jedem zweiten Fall zahlten die Väter den Unterhalt nicht in voller Höhe.

Zwar könnten die betroffenen Mütter als Ausgleich den sogenannten Unterhaltsvorschuss bei den Kommunen beantragen. Dieser sei jedoch auf maximal sechs Jahre und auf das zwölfte Lebensjahr beschränkt.

Quelle: ntv.de, wne/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen