Politik

Neuregelung der Organspende Ämter sollen Spendenbereitschaft abfragen

Die Zahl der Organspender hat 2017 ein Minus erreicht.

Die Zahl der Organspender hat 2017 ein Minus erreicht.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Zahl der Organspender in Deutschland ist vergleichsweise niedrig. Die Regierung plant eine Gesetzesänderung, gemeinsam reichen auch mehrere Abgeordnete ihre Ideen ein. Sie wollen die Spendebereitschaft bei Behördenbesuchen abfragen.

Auf dem Weg zu einer Neuregelung für die Zustimmung zur Organspende haben Bundestagsabgeordnete parteiübergreifend Eckpunkte beim Gesundheitsministerium eingereicht. Sie schlagen vor, dass Bürger ausführlich über die Organspende informiert werden, wenn sie einen neuen Personalausweis oder Reisepass beantragen. Bei der Abholung müssen sie dann entscheiden, ob sie zur Organspende bereit sind oder ob sie die Entscheidung verschieben wollen. Der Vorschlag sieht weiter vor, dass Bürger persönliche Zugangsdaten bekommen, mit denen sie ihre Entscheidung jederzeit ändern können.

Das Eckpunktepapier haben Politiker aller Bundestagsfraktionen erarbeitet außer der AfD. Führende Mitglieder der Gruppe gehen davon aus, dass der Vorschlag im Bundestag eine Mehrheit finden wird. Sie warten nun auf einen Gesetzentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium.

Wieder was gelernt

Falls Sie wissen möchten, warum die Widerspruchslösung allein die Probleme der Organspende nicht lösen wird, hören Sie rein in diese Ausgabe von "Wieder was gelernt", dem Podcast von n-tv.de. Abonnieren Sie unsere Podcasts auf iTunes, Spotify und Deezer oder per Feed in der Podcast-App Ihrer Wahl.

Für das Modell hatte unter anderem Grünen-Chefin Annalena Baerbock geworben. Sie sagte der "Welt" und der dpa, es sei gelungen, "einen mehrheitsfähigen Konsens über Fraktionsgrenzen hinweg zu formulieren". "Jeder Erwachsene muss spätestens alle zehn Jahre seinen Personalausweis oder Reisepass erneuern. Spätestens hier wird jede Person über ihre grundsätzliche Organspendebereitschaft befragt."

Die Zahl der Organspender in Deutschland war 2017 auf den niedrigsten Stand seit 20 Jahren gefallen. Um wieder mehr Spender zu gewinnen, will Bundesgesundheitsminister Jens Spahn per Gesetz alle Bürger zum Organspender machen – außer sie widersprechen. Die Widerspruchslösung ist aber nicht unumstritten. Bisher ist in Deutschland für eine Organspende eine explizite Zustimmung erforderlich.

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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