Politik

Keine Führung in Kabul Annan spricht im Bundestag

Deutschland wird die Führung der internationalen Schutztruppe in Afghanistan nicht übernehmen. Das hat Bundeskanzler Gerhard Schröder beim Besuch des UN-Generalsekretärs Kofi Annan in Berlin betont. Annan hatte sich zuvor in einer Rede vor dem Bundestag dafür ausgesprochen, das Mandat für die derzeitige internationale Schutztruppe in Afghanistan zu verlängern.

"Erforderlich ist ein nahtloser Übergang, der sorgfältig zu terminieren und zu planen ist", sagte Annan vor dem Deutschen Parlament.

Deutschland sei mit seiner Rolle dort "ausgefüllt und zufrieden", sagte Schröder. Eine Verlängerung des Engagements in Afghanistan schloss der Kanzler jedoch nicht aus. Deutschland werde aber weder von den Briten die Führungsrolle übernehmen, noch einer geographischen Ausweitung des Auftrags über Kabul hinaus zustimmen.

Keine schnelle Patentlösung

Annan sprach sich dafür aus, auch die Arbeit der anderen Organisationen, der staatlichen und nicht- staatlichen, der humanitären und Entwicklungsorganisationen - fortzusetzen. Denn deren Arbeit sei auch nach Abzug der Schutztruppe weiterhin notwendig.

Der UN-Generalsekretär würdigte die deutschen Leistungen in der Entwicklungshilfe insgesamt. Deutschland gehöre in absoluten Zahlen weltweit zu den größten Gebern. Zugleich erbat er noch mehr Hilfe. Annan ist der erste UN-Generalsekretär, der vor dem Bundestag sprach.

Zugleich beklagte Annan, die Vereinten Nationen seien derzeit "schlecht" gerüstet, um eine umfassende Strategie für die neuen Aufgaben weltweit zu entwickeln. Zur Zeit sei das System der Vereinten Nationen zu stark in Kompetenzbereiche untergliedert. Die Schlüsselentscheidungen würden nach wie vor von den Regierungen der einzelnen Staaten getroffen.

Quelle: ntv.de

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