Mindestens 14 Tote Anschläge erschüttern Bagdad
21.05.2009, 11:19 UhrBei Anschlägen in Bagdad sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Nach Angaben von Vertretern des Innen- und Verteidigungsministeriums wurden bei einem Selbstmordanschlag auf einem belebten Markt in Dora im Süden der irakischen Hauptstadt mindestens zwölf Menschen getötet und weitere 25 verletzt.
Der Attentäter sprengte sich den Angaben zufolge in der Nähe einer Patrouille der US-Armee in die Luft. Nach Angaben irakischer Sicherheitskräfte waren auch drei US-Soldaten unter den Opfern. Ein US-Armeesprecher konnte zunächst keine Angaben über mögliche Opfer machen.
Bombe im Mülleimer
Bei einem Anschlag auf eine Polizeistation in dem überwiegend von Sunniten bewohnten Stadtteil Jarmuk kamen mindestens zwei Menschen ums Leben. Zwölf Polizisten und acht Zivilisten wurden verletzt, als in einem Mülleimer in der Polizeiwache eine Bombe hochging. Der Sprengsatz wurde demnach vermutlich von einem Müllmann in dem Eimer deponiert, der diesen zuvor ausgeleert hatte.
In den vergangenen Wochen war es nach einer längeren Ruhephase wiederholt zu Anschlägen in der irakischen Hauptstadt gekommen. Erst am Mittwoch kamen bei einem schweren Anschlag in einem Schiiten-Viertel in Bagdad 40 Menschen ums Leben. In den vergangenen beiden Jahren hatte sich die Sicherheitslage im Irak schrittweise stabilisiert.
Sieben Tote im Nordirak
Bei einem Selbstmordanschlag im Nordirak sind derweil mindestens sieben Menschen getötet worden. Vier Menschen seien bei dem Anschlag im Süden der Stadt Kirkuk verletzt worden, einige von ihnen schwebten in Lebensgefahr, sagte ein Polizeivertreter. Alle Opfer hätten den sunnitischen Sahwa-Milizen angehört, die sich den Kampf gegen das Terrornetzwerk Al-Kaida auf die Fahnen geschrieben haben. Der in eine Sahwa-Uniform gekleidete Attentäter hatte sich demnach inmitten von Milizionären in die Luft gesprengt, die auf ihren Sold warteten.
Die Sahwa-Milizen bestehen überwiegend aus früheren sunnitischen Aufständischen, die im Kampf gegen Al-Kaida mit den US-Truppen und der irakischen Regierung zusammenarbeiten. Sahwa-Kämpfer sind ein bevorzugtes Anschlagsziel von Al-Kaida im Irak; das Terrornetzwerk betrachtet die Milizionäre als Verräter. Die Sahwa-Milizen haben in den vergangenen beiden Jahren wesentlich zum Rückgang der Gewalttaten beigetragen. Allerdings ist die Zahl der Anschläge in den vergangenen Monaten wieder deutlich gestiegen.
Quelle: ntv.de, AFP