Politik

Tote im Nordkaukasus Anschlag auf Militärbasis

In der kaukasischen Teilrepublik Dagestan verübt ein Selbstmordattentäter mit bis zu 50 Kilogramm TNT einen Anschlag auf einen russischen Militärstützpunkt. Verteidigungsminister Serdjukow informiert Kremlchef Medwedew. In Dagestan, Tschetschenien und Inguschetien kämpfen seit Jahren radikalislamische Rebellen für die Unabhängigkeit von Moskau.

Einen Tag vor dem Autobombenanschlag verübten Rebellen in Dagestan ein Attentat auf Minister Bekmurzaev. Sein Fahrer kam dabei ums Leben.

Einen Tag vor dem Autobombenanschlag verübten Rebellen in Dagestan ein Attentat auf Minister Bekmurzaev. Sein Fahrer kam dabei ums Leben.

(Foto: REUTERS)

Ein Selbstmordattentäter hat bei einem Autobombenanschlag auf einen russischen Militärstützpunkt im Konfliktgebiet Nordkaukasus mindestens drei Soldaten mit in den Tod gerissen. 34 Menschen seien bei dem Attentat in der Teilrepublik Dagestan zum Teil lebensgefährlich verletzt worden. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax mit. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti  sprach unter Berufung auf Sicherheitskreise von fünf Toten und 39  Verletzten.

Der Attentäter sei mit seinem Auto in der Nacht zum Sonntag in das Tor der Militärbasis nahe der Stadt Buinaksk gerast. Das Fahrzeug war mit bis zu 50 Kilogramm TNT beladenen.

Wachmänner hätten den Eingang blockiert und dadurch noch mehr Opfer verhindert, hieß es. Als Ermittler zum Tatort fuhren, explodierte am Straßenrand eine weitere Bombe. Dabei wurde niemand verletzt. Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow informierte Kremlchef Dmitri Medwedew über den Anschlag. Der Präsident versprach den Verletzten und Angehörigen Unterstützung.

Erst am Samstag war ein Minister der Regionalregierung bei einem Bombenanschlag in der Hauptstadt Machatschkala verletzt worden. Sein Fahrer wurde getötet.

Unterdessen wurde in der nordkaukasischen Teilrepublik Kabardino-Balkarien ein Polizist erschossen, als Unbekannte das Feuer auf eine Gruppe Milizionäre eröffneten.

Rebellenkämpfe für ein "Emirat"

In den Teilrepubliken Dagestan, Tschetschenien und Inguschetien im nördlichen Kaukasus kämpfen seit Jahren radikalislamische Rebellen gegen kremltreue Einheiten für die Unabhängigkeit von Moskau. Ende März waren zwei Selbstmordanschläge auf die Moskauer U-Bahn verübt worden, durch die 40 Menschen getötet wurden. Die zwei Attentäterinnen stammten nach Angaben der Ermittler aus Dagestan. Zu den Taten in der russischen Hauptstadt bekannte sich eine Rebellengruppe aus dem Nordkaukasus, das sogenannte Kaukasus-"Emirat" von Doku Umarow.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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