Politik

Autobombe tötet Dutzende Menschen Anschlag trifft Ägyptens Armee

Seit dem Sturz von Präsident Mursi im Juli 2013 haben die Anschläge auf dem Sinai deutlich zugenommen.

Seit dem Sturz von Präsident Mursi im Juli 2013 haben die Anschläge auf dem Sinai deutlich zugenommen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Auf der ägyptischen Sinai-Halbinsel werden durch die Explosion einer Autobombe mindestens 28 Menschen getötet. Seit dem Sturz des Präsidenten Mursi wird die Region immer mehr zum Rückszugsort von Extremisten, die ideologisch dem IS nahestehen.

In Ägypten sind bei einem mutmaßlichen Selbstmordanschlag auf das Militär mindestens 28 Menschen ums Leben gekommen. Zudem wurden bei der Explosion einer Autobombe an einem Checkpoint im Norden der Sinai-Halbinsel 25 Menschen verletzt, einige davon schwer. Bei den meisten Opfern handelt es sich den Angaben zufolge um Soldaten. "Die meisten Verwundeten haben sehr ernste Verletzungen davongetragen und wir konnten noch nicht alle von ihnen ins Krankenhaus bringen", sage Gesundheitsminister Tarik Khater laut BBC.

Der Anschlag auf zwei gepanzerte Armee-Fahrzeuge nahe der Stadt Al-Arisch war einer der schwersten seit dem Sturz des Präsidenten Mohammed Mursi im Juli 2013. Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi berief nach Worten seines Sprechers den Nationalen Verteidigungsrat ein, um umgehend über das weitere Vorgehen nach dem "Terroristenangriff" zu beraten.

Attentäter unterstützen IS

Das ägyptische Militär geht seit drei Jahren immer wieder auf dem Sinai gegen islamistische Milizen und Schmugglerbanden vor, die sich nach den arabischen Aufständen und dem Sturz von Langzeitmachthaber Husni Mubarak 2011 dort breitgemacht haben. Seit dem Sturz Mursis hat sich die Häufigkeit der Anschläge in der Region noch einmal deutlich erhöht.

Zu mehreren Angriffen hat sich die islamistische Terrorgruppe Ansar Beit al-Makdis bekannt. Diese unterstützt zwar nach eigenem Bekunden die Terrormiliz Islamischer Staat (IS), hat ihm bislang jedoch noch nicht formell die Gefolgschaft erklärt.

Regelmäßig gibt es Attacken auf die Sicherheitskräfte. So kamen beispielsweise im September elf Polizisten bei einem Bombenanschlag auf ihren Konvoi nahe der Grenze zum Gazastreifen ums Leben. Vor wenigen Tagen wurde an der Grenze zu Israel ein Fahrzeug der israelischen Armee angegriffen, dabei wurden zwei Soldaten verletzt. Nach ägyptischen Angaben soll es sich bei diesen Tätern um Schmuggler gehandelt haben.

Quelle: ntv.de, bwe/dpa

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