Politik

Mindestens zehn Tote in Afghanistan Anschlag trifft Nato-Patrouille

Nato-Soldaten, afghanische Sicherheitskräfte und mehrere Zivilisten sterben bei einem Selbstmordanschlag in Chost im Osten des Landes. Ziel des Attentats ist eine Isaf-Patrouille. Bei einem US-Angriff mit Drohnen sterben derweil in Pakistan mehrere Aufständische.

Nato- und afghanische Soldaten waren gemeinsam unterwegs, als der Attentäter den Sprengsatz zündete.

Nato- und afghanische Soldaten waren gemeinsam unterwegs, als der Attentäter den Sprengsatz zündete.

(Foto: AP)

Ein Selbstmordattentäter hat auf einem belebten Markt in der ostafghanischen Stadt Chost mindestens elf Afghanen und drei Soldaten der Internationalen Schutztruppe Isaf mit in den Tod gerissen. Mindestens 40 weitere Menschen wurden verletzt. Bei den afghanischen Todesopfern handelte es sich nach Angaben der Isaf und der örtlichen Behörden um sechs Zivilisten, vier Polizisten und einen Isaf-Übersetzer.

Die Regierung der Provinz Chost teilte mit, der Attentäter sei auf einem Motorrad unterwegs gewesen und habe sich auf einem Basar in der Provinzhauptstadt in die Luft gesprengt. Dort patrouillierten Isaf-Soldaten und afghanische Sicherheitskräfte gemeinsam zu Fuß. Die Taliban bekannten sich zu dem Anschlag.

Die Nato-geführte Isaf machte wie üblich keine Angaben zur Nationalität der getöteten Soldaten. In Chost sind vor allem Amerikaner eingesetzt. Die Provinzregierung teilte mit, mindestens 37 Zivilisten und drei Polizisten seien bei der Detonation verletzt worden. Sie machte "Feinde des Friedens und Afghanistans" für die Tat verantwortlich. Damit umschreiben afghanische Behörden radikalislamische Aufständische wie die Taliban.

Die Isaf teilte mit, bei einem Luftschlag in der ostafghanischen Provinz Nangarhar seien der Taliban-Kommandeur des Distrikts Schersad sowie ein weiterer Aufständischer getötet worden. Der Anführer habe Angriffe gegen afghanische und ausländische Sicherheitskräfte koordiniert. Zivilisten seien bei dem Luftangriff nicht zu Schaden gekommen.

US-Angriff mit Drohnen

US-Streitkräfte töteten unterdessen im Nordwesten Pakistans bei einem drei Aufständische. "US-Drohnen haben vier Raketen auf das Auto von Aufständischen abgefeuert und drei Rebellen getötet", hieß es in pakistanischen Sicherheitskreisen. Zum Zeitpunkt des Beschusses waren demnach mehrere Drohnen in dem Gebiet im Einsatz. Ein anderer Sicherheitsverantwortlicher bestätigte den Angriff und die drei Toten, nähere Angaben konnte er nicht machen.

Der Vorfall ereignete sich im Bezirk Mir Ali, 30 Kilometer von Miranshah, der Provinzhauptstadt von Nord-Waziristan. In dem Stammesgebiet an der Grenze zu Afghanistan sind Taliban und Al-Kaida-Kämpfer aktiv.

Die USA werfen der Regierung in Islamabad vor, dort nicht ausreichend gegen das Haqqani-Netzwerk mit Verbindungen zu Al-Kaida vorzugehen. Washington macht das Netzwerk für einen Anschlag auf die US-Botschaft in Kabul 2011 verantwortlich. Das Haqqani-Netzwerk agiere als verlängerter Arm der pakistanischen Geheimdienste, kritisieren die USA.

Quelle: ntv.de, AFP

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