Politik

Die Angst der Pakistaner Drohnen terrorisieren Zivilisten

Drohneneinsätze haben für Armeen den Vorteil, dass keine Soldaten gefährdet werden.

Drohneneinsätze haben für Armeen den Vorteil, dass keine Soldaten gefährdet werden.

(Foto: dpa)

Die Studie von US-Wissenschaftlern dürfte auch in Deutschland für Brisanz sorgen: Die ständigen Drohnenangriffe in Pakistan sorgen demnach für ständige Angst und Schrecken unter der Bevölkerung. Besonders verheerend ist die Praxis der doppelten Angriffe.

Die in Pakistan gehören zum amerikanischen Kampf gegen den Terror. Doch für die Zivilisten sind die Folgen verheerend, wie eine Studie von US-Wissenschaftlern darlegt. Zivilisten litten rund um die Uhr unter der Angst vor Angriffen, die vor allem kleinere Aufständische im Nordwesten des Landes zum Ziel hätten, zitierte die BBC aus einer Studie der Stanford University und der New York University.

Demnach verließen viele Kinder die Schule - entweder aus Furcht vor Angriffen oder weil sie arbeiten müssen, um ausfallende Löhne getöteter Familienmitglieder auszugleichen. Außerdem verbreite die Praxis der doppelten Angriffe besonders viel Angst, heißt es in dem Bericht. Dabei würden auch die Helfer getötet, die den Verletzten nach einem ersten Drohnenangriff zur Hilfe eilten. Für die Studie sei auch die Bevölkerung vor Ort befragt worden.

Schätzungen zufolge haben amerikanische Drohneneinsätze bislang Hunderte Militante in Pakistan, Afghanistan und im Jemen getötet, darunter führende Mitglieder des Terrornetzwerkes und der Taliban. Immer wieder kommen aber auch Unbeteiligte ums Leben. Offizielle Angaben zur Zahl der Einsätze und den Opfern gibt es nicht.

Obama rechtfertigt sich

Ungeachtet der Proteste Pakistans setzen die USA im Kampf gegen Islamisten weiter regelmäßig Drohnen ein. US-Präsident Barack Obama verteidigt die Angriffe mit den unbemannten Flugzeugen. Diese würden nicht willkürlich, sondern "sehr sorgfältig" und "sehr gezielt" durchgeführt, hatte er Anfang des Jahres gesagt. Umstritten sei, dass die Einsätze in Pakistan nicht vom amerikanischen Militär, sondern vom Geheimdienst CIA durchgeführt würden, schreibt BBC.

Die in London ansässige Menschenrechtsorganisation Reprieve hatte die Studie in Auftrag gegeben. Sie handelte im Namen des Pakistaners Noor Khan, der im März 2011 seinen Vater bei einem Drohnenangriff in pakistanischen Nord-Waziristan verlor.

Auch in , ob die Bundeswehr Kampfdrohnen einsetzen soll. Der Bundeswehrverband spricht sich dafür aus, bemängeln vor allem die hohe Zahl ziviler Opfer.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen