Politik

3.016.000 ohne Job Arbeitslosenzahl steigt wieder

DEU_Arbeitslose_FRA102.jpg7651988045814133072.jpg

(Foto: AP)

Frost und Schnee hinterlassen ihre Spuren. Im Dezember sind in Deutschland mehr als drei Millionen Menschen arbeitslos. Dies sind 85.000 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote nimmt um 0,2 Punkte auf 7,2 Prozent zu. Dennoch zeigt sich BA-Vorstandschef Weise zufrieden.

Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Dezember stärker gestiegen als für den Wintermonat üblich. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) mitteilte, waren zum Jahresende 3,016 Millionen Erwerbslose registriert. Dies waren 85.000 mehr gewesen als im November, aber 260.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,2 Punkte auf 7,2 Prozent zu. Vor einem Jahr hatte sie noch bei 7,8 Prozent gelegen.

Üblich ist im Dezember im Drei-Jahres-Durchschnitt eine Zunahme im Monatsvergleich um rund 67.000. Für den stärkeren Anstieg im abgelaufenen Monat machte die BA den frühen und heftigen Wintereinbruch verantwortlich, der für höhere Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft gesorgt habe. Unter Herausrechnung der jahreszeitlichen Schwankungen ergab sich laut BA für Dezember mit einer Zunahme um 3000 erstmals seit Mitte 2009 im Monatsvergleich wieder eine saisonbereinigte Zunahme. Dabei nahm die um jahreszeitliche Einflüsse bereinigte Erwerbslosenzahl im Westen um 4000 ab, im Osten dagegen um 7000 zu.

BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise betonte aber, die Besserung am Arbeitsmarkt habe sich im Dezember fortgesetzt. Für den saisonbereinigten Anstieg sei neben dem frühen Wintereinbruch auch ein Rückgang der von November auf Dezember verantwortlich. Weise sagte, der deutsche Arbeitsmarkt habe 2010 von der starken wirtschaftlichen Erholung profitiert. "Gegenüber dem Krisenjahr 2009 ist die Arbeitslosigkeit gesunken, die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und die Erwerbstätigkeit sind kräftig gestiegen." Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei hoch, erklärte Weise.

2009 bestes Jahr seit langem

Das vergangene Jahr war für den Arbeitsmarkt das beste seit 1992. Im Jahresdurchschnitt registrierte die BA 3,244 Millionen Arbeitslose nach 3,423 Millionen im Jahr zuvor. Noch weniger Arbeitslose hatte es zuletzt im Jahresdurchschnitt 1992 mit 2,98 Millionen gegeben.

Wie die BA zudem mitteilte, braucht sie für 2010 weniger Geld vom Bund als erwartet. Die Behörde schloss das Jahr mit einem Defizit von 8,19 Milliarden Euro ab. Davon konnte sie 2,94 Milliarden Euro aus ihren Rücklagen decken. Für den Rest in Höhe von 5,25 Milliarden Euro erhielt sie einen Zuschuss des Bundes, der damit rund 700 Millionen Euro geringer ausfiel aus zuletzt angenommen. Für das neu angefangene Jahr rechnet die BA mit einem Defizit von 5,4 Milliarden Euro. Dafür erhält die Behörde erstmals keinen Zuschuss mehr, sondern nur noch ein Darlehen vom Bund.

Verglichen mit den Prognosen vor einem Jahr stand die BA weitaus besser da als erwartet. Damals war damit gerechnet worden, dass die BA einen Zuschuss von bis zu 16 Milliarden Euro benötigen könnte. Der Arbeitsmarkt entwickelte sich jedoch nach der Krise entgegen allen Erwartungen überaus positiv.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen