SPD-Kritik an Schäuble Ärger über Goebbels-Vergleich
16.05.2002, 19:16 UhrDie Sozialdemokraten haben empört auf den Goebbels-Vergleich des früheren CDU-Vorsitzenden Wolfgang Schäuble reagiert. Schäuble habe es gerade nötig, "andere der Dreckschleuderei zu bezichtigen", erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Wilhelm Schmidt, in Berlin.
Wer mit dem Finger auf andere zeige, auf den wiesen drei zurück. Schäuble hatte die SPD wegen der Vorladung des Unionskanzlerkandidaten Edmund Stoiber vor den Spenden-Untersuchungsausschuss ungewöhnlich scharf angegriffen.
Schäuble hatte im Zusammenhang mit der Vernehmung des Waffenlobbyisten Karlheinz Schreiber in Toronto im Fernsehsender XXP erklärt, diese Inszenierung sei nur erfolgt, "damit die Medien ihre Schau haben, um unbelastete Leute zu verleumden".
Außerdem kritisierte er: "Dass die SPD in Verleumdungen Zuflucht sucht, zeigt, wie sie ihre Wahlaussichten sieht." Diese Taktik werde aber nicht an der Union, sondern an der SPD hängen bleiben. Das Manöver der Sozialdemokraten sei durchsichtig. "Die SPD rechnet doch im Leben nicht damit, dass irgendwas bei dieser Vernehmung herauskommen wird", sagte Schäuble und fügte hinzu: "Ich kenne das noch von (NS-Propagandaminister Joseph) Goebbels. Der hat gesagt: Wenn man genügend Dreck wirft, bleibt immer etwas hängen."
Schäuble soll Bundestagspräsident werden
Im Falle eines Wahlsieges der Union soll Schäuble nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung offenbar Bundestagspräsident werden. Wie das Blatt unter Berufung auf Unionskreise berichtet, soll Schäuble damit dafür entschädigt werden, dass er nach einem Unionswahlsieg nicht Außenminister werden könne, obwohl er im "Kompetenzteam" von Kanzlerkandidat Edmund Stoiber die Bereiche Außen-, Europa- und Sicherheitspolitik vertrete.
Quelle: ntv.de