Politik

Projekt zur Gewaltprävention Arid U. besuchte Kanzler Schröder

Der Attentäter vom Frankfurter Flughafen hätte vor seiner Tat als gelungenes Integrationsbeispiel gelten können. Gemeinsam mit seiner Schulkasse besuchte er 2005 sogar das Bundeskanzleramt. Seine Mitschüler und er hatten einen Preis für ihr Projekt zur Gewaltprävention bekommen.

Der junge Mann soll durch Internet-Propaganda radikalisiert worden sein.

Der junge Mann soll durch Internet-Propaganda radikalisiert worden sein.

(Foto: REUTERS)

Der Attentäter vom Frankfurter Flughafen war 2005 zu Besuch im Kanzleramt. Ein Gruppenfoto zeigt Arid U. zusammen mit seiner Schulklasse beim damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder. Die Klasse habe einen Preis für ein Projekt zur Gewaltprävention bekommen, berichtete das ZDF. . Die Bundesanwaltschaft hält ihn für einen "islamistisch geprägten Einzeltäter", der sich über das Internet radikalisiert haben soll.

Die Familie zeigt sich fassungslos über die Tat. "Er hat nie den Anschein gemacht, dass er Hass hat, dass er deprimiert war. Er war ein fröhlicher, netter Junge", sagte sein 27-jähriger Bruder Hastrid U. dem ZDF. "Der war nicht verschlossen, der war hilfsbereit, nett". Arid sei auch vorher nie gewalttätig gewesen. "Deswegen ist es so schwer zu begreifen, warum, weshalb." Der "Bild am Sonntag" hatte bereits der Vater des Attentäters gesagt, er habe keine Erklärung für die Tat.

"Wir sind immer noch im Schockzustand", sagte Hastrid U. "Das ist ein Trauma. Uns tut es leid, was mit den Soldaten passiert ist." Von dem Anschlag erfuhr Hastrid aus dem Fernsehen, nachdem die Familie eine Tante vom Flughafen abgeholt hatte. "Da lief überall in den Nachrichten: 21-jähriger Kosovo-Albaner - Frankfurter Flughafen, mir kam das alles so komisch vor." Er sei rausgerannt, um den Bruder anzurufen, in dem Moment hätten schon Polizisten vor der Wohnung der Familie in Frankfurt-Sossenheim gestanden.

Die US-Armee teilte mit, dass für einen der getöteten Soldaten - den 21-jährigen Fahrer des attackierten Armee-Busses - heute auf der Airbase in Ramstein eine Trauerfeier stattfinden soll.

Quelle: ntv.de, dpa

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