Eklat bei Milliardenpoker Ärzte drohen mit Streik
08.08.2008, 11:18 UhrIm Streit um die künftigen Honorare für die 145.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten hat die Bundesregierung Streikdrohungen der Mediziner zurückgewiesen. "Streik ist kein Mittel, um die Bewertung ärztlicher Tätigkeit voranzubringen", sagte der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Klaus Vater der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hatte die Verhandlungen über die Honorare für das kommende Jahr mit dem Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung am Donnerstag ausgesetzt. Der KBV-Vorsitzende Andreas Köhler sagte der "Bild": "Legen die Kassen kein besseres Angebot vor, können wir Ärztestreiks nicht mehr ausschließen." Ministeriumssprecher Vater forderte, "dass die Gespräche zügig wieder aufgenommen werden".
Angebot abgelehnt
Im entscheidenden Ausschuss lag den Ärzten nach dpa-Informationen ein Angebot vor, die Honorare von rund 23 Milliarden Euro im Jahr um 2,1 Milliarden Euro zu erhöhen. Die Ärzteseite taxierte die Endsumme der umfangreichen Berechnungen allerdings nur auf 1,4 Milliarden. Die Ärzte fordern, dass Versprechen der Politik nach 2,5 Milliarden Euro zusätzlich umgesetzt werden. Entschieden werden soll bis Ende August. Für die Beitragszahler bedeutet eine Milliarde Mehrausgaben der Krankenkassen eine Steigerung des Kassenbeitrags um rund 0,1 Prozentpunkte.
Quelle: ntv.de