Wende im Steinigungs-Fall Aschtiani droht Tod durch Strang
07.09.2010, 12:07 UhrMohammadi Aschtiani wird wegen einer "unrechtmäßigen Beziehung" zu zwei Männern nach dem Tod ihres Ehemanns zum Tode verurteilt. Gegen sie wird zudem wegen Beteiligung an der Ermordung ihres Mannes ermittelt. In diesem Fall droht ihr der Tod durch den Strang.
Im weltweit beachteten Fall einer wegen Ehebruchs zum Tode durch Steinigung verurteilten 43-jährigen Iranerin hat die Regierung in Teheran jede Einmischung von außen zurückgewiesen. Der Fall dürfe nicht zu einer politischen oder Menschenrechtsfrage gemacht werden, sagte der Sprecher des Iranischen Außenministeriums, Ramin Mehmanparast, in Teheran.
"Einige westliche Regierungsvertreter, darunter die Außenminister Frankreichs und Italiens, haben sich von sich aus eingeschaltet, aber leider auf Grundlage falscher Informationen", sagte Mehmanparast. Er wies darauf hin, dass die 43-jährige Sakineh Mohammadi Aschtiani nicht nur wegen Ehebruchs, sondern auch wegen Mordes an ihrem Ehemann angeklagt ist und dass beide Vorwürfe noch untersucht würden. Sollte sie wegen der Beteiligung an der Ermordung ihres Mannes verurteilt werden, droht ihr der Tod durch den Strang.
Die Vollstreckung der Steinigung wegen Ehebruchs war nach internationalen Protesten bis auf weiteres ausgesetzt worden. Neben mehreren westlichen Regierungen hatten sich auch der Vatikan und zahlreiche Prominente, darunter auch die Gattin des französischen Staatspräsidenten, Carla Sarkozy, für die Iranerin eingesetzt.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP