EFSF-Hebel wohl weniger wirkungsvoll Asiaten lassen Europäer auflaufen
26.11.2011, 22:12 Uhr
(Foto: picture-alliance / obs)
Eine Billion Euro, so hoch soll die Versicherungssumme für krisengeschüttelte Länder im Euro-Raum werden. Doch der Hebel wird Medienberichten zufolge wohl kürzer ausfallen. Der Grund: Asiatische Privatinvestoren sind offenbar nicht überzeugt, die Finanzkonstrukte nicht attraktiv genug.
Der Versuch, die verbliebenen Mittel des Euro-Rettungsfonds EFSF auf rund eine Billion Euro zu hebeln, steht Informationen des "Spiegel" zufolge kurz vor dem Scheitern. Beim Treffen der Euro-Gruppe Anfang kommender Woche wolle EFSF-Chef Klaus Regling den Finanzministern Varianten vorlegen, die nur noch auf eine Verdoppelung und allenfalls auf eine Verdreifachung der Restmittel von 250 Milliarden Euro hinauslaufen. Ursprünglich wollten die Euro-Retter diese Summe mit Beteiligung privater Investoren auf das Vier- bis Fünffache steigern.
Grund für das Scheitern ist demnach die Zurückhaltung potenzieller Geldgeber, vor allem aus Asien. Um seine Finanzkonstrukte für Anleger attraktiver zu machen, müsse sich der Rettungsschirm nun mit mehr Eigenmitteln engagieren, was den Hebel kleiner ausfallen lasse. Das deutsche Finanzministerium wollte den Bericht zunächst nicht kommentieren.
Wichtiges Werkzeug
Der Euro-Rettungsfonds ist das wichtigste Werkzeug der Eurozone gegen eine Ausbreitung des Schuldenproblems. Daher soll die Schlagkraft des Fonds erhöht werden - allerdings ohne weiteres Geld bereitzustellen. Die Hoffnung ist, dass etwa über ein vorgeschlagenes Versicherungsmodell die noch nicht verplanten rund 250 Milliarden Euro eine Wirkung wie rund eine Billion Euro erzielen.
Deutschland beharrt indes darauf, dass private Bankengläubiger bei Hilfsaktionen im Rahmen des geplanten permanenten europäischen Rettungsfonds ESM beteiligt werden sollen. "Zurzeit werden in Brüssel die Details des permanenten Schutzschirms diskutiert", erläuterte eine Sprecherin des Bundesfinanzministeriums zu der neu aufgeflammten Diskussion mit Partnerländern über dieses Thema.
Quelle: ntv.de, AFP/rts