"Institutionen funktionieren noch" Assad glaubt das Volk hinter sich
05.03.2015, 08:53 Uhr
Alltag in Damaskus? Assad trifft eine Delegation von Politikern und Wirtschaftsführern aus der Türkei.
(Foto: REUTERS)
Was war da noch mit dem Bürgerkrieg, bei dem Hunderttausende Menschen sterben und weite Landstriche verwüstet werden? Wenn Syriens Präsident Assad spricht, klingt es fast so, als sei in seinem Land alles in Ordnung - und er der richtige Mann am richtigen Platz.
Der syrische Präsident Baschar al-Assad hat nach eigenen Worten auch nach vier Jahren Bürgerkrieg und trotz internationalen Drucks das eigene Volk hinter sich. Er sagte dem portugiesischen Sender RTP, das Bild, das von ihm im Westen gezeichnet werde, sei verzerrt. Es passe nicht zusammen, dass "das Volk, die regionalen Länder und der Westen" angeblich gegen ihn seien, er aber noch immer an der Macht sei.
Er habe nur deshalb vier Jahre dem Konflikt standhalten können, weil er die nötige "öffentliche Unterstützung" habe, sagte Assad. Assad wies außerdem den Eindruck zurück, dass das syrische Staatsgefüge zusammengebrochen sei. "Die staatlichen Institutionen funktionieren noch immer", sagte Assad. Auch Gehälter würden weiterhin gezahlt.
Außerdem unterstütze er eine "politische" Lösung des Konflikts. Die Opposition sei allerdings mit Drittländern wie den Golfstaaten verbündet und er wolle lieber mit "Menschen sprechen, die Syrer in Syrien repräsentieren".
Syrien wird seit Jahren von einem Bürgerkrieg beherrscht, der im März 2011 mit regierungskritischen Protesten begonnen hatte. Schätzungen zufolge wurden seitdem mehr als 220.000 Menschen getötet. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Assad bezeichnete diese Opferzahlen als "überhöht", der Westen habe schon immer zu hohe Todeszahlen in Syrien angegeben.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP