"Mit eiserner Faust zurückschlagen" Assad greift hart durch
07.01.2012, 09:58 Uhr
Zahlreiche Menschen wurden in Damaskus getötet.
(Foto: REUTERS)
Syriens Präsident Assad zeigt sich entschlossen. Nach einem Terroranschlag mit vielen Totden in Damaskus droht Innenminister Al-Schaar mit harten Reaktionen. Oppositionelle vermuten allerdings, dass der Anschlag ein Racheakt des Regimes sei. Arabische Diplomaten erwägen, den UN-Sicherheitsrat einzuschalten.
Syriens Regime will nach dem erneuten mit "eiserner Faust zurückschlagen". Das kündigte Innenminister Mohammed Ibrahim al-Schaar an, wie das syrische Staatsfernsehen berichtete. Am Freitag hatte sich den Angaben zufolge ein Selbstmordattentäter im Viertel Al-Midan in die Luft gesprengt und 26 Menschen mit in den Tod gerissen; 63 wurden verletzt.

Ungeachtet der Gewalt, mit der das Assad-Regime vorgeht, demonstrieren in Syrien die Menschen weiter.
(Foto: REUTERS)
Der Stadtteil gehört zu den Hochburgen der Protestbewegung gegen das Regime von Präsident Baschar al-Assad. Oppositionelle äußerten deshalb die Vermutung, der Anschlag sei ein Racheakt des Regimes. Al-Schaar sagte, 15 Tote habe man noch nicht identifizieren können, da die Körper bei der Explosion völlig zerfetzt worden seien.
Der Vorsitzende des für Syrien zuständigen Ausschusses der Arabischen Liga, Katars Ministerpräsident Scheich Hamad bin Dschasim al-Thani, warf der Führung in Damaskus derweil vor, nichts zu tun, um die Gewalt in dem Land zu beenden. Die Beobachtermission dürfe nicht "ihre Zeit verschwenden", kritisierte er im arabischen Sender Al-Dschasira. Die Liga werde am Sonntag darüber sprechen.
Ein arabischer Diplomat sagte, dann werde womöglich auch entschieden werden, ob die Mission fortgesetzt oder der UN-Sicherheitsrat eingeschaltet werde. Das könnte eine internationale Intervention zur Folge haben. Der Generalsekretär der Liga, Nabil al-Arabi, hatte zuvor ein vorzeitiges Ende der für einen Monat geplanten Mission jedoch abgelehnt. Seit Beginn des Aufstands gegen Assad im März sind nach Angaben der Opposition mehr als 6150 Menschen getötet worden.
Quelle: ntv.de, ghö/AFP