Politik

Opposition ruft zu neuen Protesten auf Explosion erschüttert Damaskus

In der Innenstadt von Damaskus eine Bombe explodiert. Offenbar handelt es sich um einen Anschlag von Regimegegnern. Die Stimmung in der syrischen Hauptstadt ist angespannt. Nach dem Freitagsgebet wollen Regimegegner erneut gegen Präsident Assad auf die Straße gehen.

Eine Explosion hat das Zentrum der syrischen Hauptstadt Damaskus erschüttert. "Mindestens 25 Menschen" seien getötet worden, berichtete das syrische Staatsfernsehen. Terroristen hätten Ziele in Maidan, einem Viertel in der Innenstadt, angegriffen. Anwohner beobachteten, wie Rettungswagen zur Stelle fuhren. In dem eher konservativ geprägten Stadtteil hatten sich zuletzt die Proteste gegen Präsident Baschar al-Assad ausgeweitet. Oppositionellen zufolge wurde eine Polizeiwache oder ein Gebäude des Geheimdienstes angegriffen.        

Ungeachtet der Gewalt, mit der das Assad-Regime vorgeht, demonstrieren in Syrien die Menschen weiter.

Ungeachtet der Gewalt, mit der das Assad-Regime vorgeht, demonstrieren in Syrien die Menschen weiter.

(Foto: REUTERS)

Weil es Freitag sei, seien mehr Sicherheitskräfte in Maidan unterwegs als üblicherweise, berichteten Anwohner. Viele Straßen seien gesperrt. In der ganzen Stadt herrsche Nervosität. In Syrien versammeln sich Regierungsgegner immer wieder zu Kundgebungen, häufig nach den traditionellen Freitagsgebeten.

Beobachter unter Beschuss       

Derzeit sind auch Beobachter der Arabischen Liga in Syrien unterwegs, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Sie sollen auch die Umsetzung eines Friedensplanes überwachen, der die Freilassung Tausender Häftlinge, den Rückzug der Armee aus den Städten und Gespräche zwischen Regierung und Opposition vorsieht.

In einem Vorort von Damaskus ist es derweil zu einem weiteren Zwischenfall gekommen. Ein Beobachterteam der Arabischen Liga wurde nach Medienberichten von regimetreuen Truppen angegriffen. Laut dem arabischen Nachrichtensender Al-Arabija brachten sich die Beobachter rechtzeitig in Sicherheit. Der Chef des Operationszentrums der Beobachter in Damaskus, der sudanesische Oberst Abdullatif Afifi, bestätigte den Zwischenfall jedoch bislang nicht. Syriens Präsident Baschar al-Assad laufen derweil weitere Getreue davon. Nach Angaben von Regimegegnern in der Stadt Aleppo sollen zwei Patrouillen der Sicherheitkräfte desertiert sein.

UNO will Arabischer Liga helfen

Trotz heftiger Kritik am bisherigen Verlauf der Mission hatte die Arabische Liga einen vorzeitigen Abzug der Beobachter abgelehnt. An diesem Wochenende will die Liga in Kairo über den Einsatz beraten. Der Kommandeur der Deserteure, Oberst Riad al-Asaad, hatte erklärt, bislang habe das Regime von Präsident Baschar al-Assad keine einzige der Forderungen der Liga erfüllt. Dazu gehören die Freilassung der politischen Gefangenen, der Abzug des Militärs aus den Städten sowie das Ende der Gewalt gegen Demonstranten.

Die Vereinten Nationen signalisierten indessen die Bereitschaft, die Arabische Liga bei der Beobachtermission in Syrien zu unterstützen. UN-Menschenrechtsexperten könnten die Beobachter der Liga schulen, um ihnen bei der Bewertung der Lage in Syrien zu helfen, sagte UN-Sprecher Martin Nesirky. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon und Katars Regierungschef Scheich Hamad bin Dschassem al-Thani hätten bereits "praktische Maßnahmen" erörtert.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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