Giftgas-Arsenal ist versiegelt Assad kommt nicht mehr an Chemiewaffen
31.10.2013, 14:05 Uhr
Lange hatten die Vereinten Nationen angesichts eines Anschlags mit Giftgas darauf hingewirkt: Ein Mitarbeiter der OPCW verzeichnet Proben in Syrien.
(Foto: AP)
Es gibt gute Nachrichten aus Syrien. Alle Chemiewaffen des Machthabers Assad sind unter Verschluss, Möglichkeiten zur Produktion neuer Waffen vernichtet. Doch es bleibt eine Unsicherheit.
Das gesamte syrische Chemiewaffenarsenal ist unter Verschluss. Damit ist Syrien praktisch frei von diesen Waffen – sie sind noch im Land, aber nicht mehr nutzbar. Rund tausend Tonnen chemischer Waffen und Kampfstoffe seien sicher versiegelt, teilte die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) mit.
OPCW-Sprecher Christian Chartier erläuterte: "Alle Chemikalien-Lager und alle Chemie-Waffen sind versiegelt, mit Siegeln, die nicht gebrochen werden können." Auch neue Waffen kann das Assad-Regime nun nicht mehr herstellen. Die Anlagen zur Produktion sowie zum Mischen und Füllen der Waffen seien zerstört worden. "Unsere Inspektoren haben das selbst beobachtet", sagte ein anderer OPCW-Sprecher. Anlagen könnten mit Bulldozern oder Vorschlaghämmern funktionsuntüchtig gemacht werden, oder würden mit Beton gefüllt.
Nicht alle Standorte überprüft
Rechtzeitig vor dem Ablauf der Frist des UN-Sicherheitsrats am Samstag sind damit auch die letzten Anlagen unbrauchbar gemacht worden. Der UN-Sicherheitsrat hatte im September die Zerstörung aller syrischen Chemiewaffen angeordnet; Syrien hatte sich bereit erklärt, dem Folge zu leisten.
Zwei der 23 von Syrien angegeben Standorte konnten die OPCW-Inspekteure nicht überprüfen. Sie liegen im umkämpften Gebiet. Doch Syrien habe glaubhaft versichert, dass dort keine Anlagen mehr seien. "Die syrische Regierung hat zusätzliche Beweise geliefert, sagte Sprecher Luhan. "Dokumente, die zeigen, dass Anlagen und Material aus dem syrischen Chemiewaffen-Programm von diesen Standorten früher schon abgezogen wurden." Diese seien an Orte transportiert worden, die kontrolliert worden seien. Grund an der Zuverlässigkeit zu zweifeln, habe die Kontrollbehörde nicht. "Alle vorgelegten Beweise entsprechen unseren Standards."
Es gibt jedoch auch erneut schlechte Nachrichten aus Syrien: "Menschenrechtler berichten, dass mehrere hundert Männer verhaftet, die vor zwei Tagen einen belagerten Vorort von Damaskus verlassen durften. Von 600 bis 800 Menschen war die Rede. Weiter hieß es, einige von ihnen hätten zugegeben, mit Waffen gegen die syrische Armee gekämpft zu haben. Die Unschuldigen seien wieder freigelassen worden.
Quelle: ntv.de, jtw/AFP/dpa