Politik

Bundesamt verfehlt das Ziel Asylanträge brauchen länger

Asylbewerber auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn. Die Zahl der Anträge ist gestiegen, sagt das Bamf.

Asylbewerber auf dem Flughafen Frankfurt-Hahn. Die Zahl der Anträge ist gestiegen, sagt das Bamf.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mehr als ein halbes Jahr dauert die Bearbeitung eines Asylverfahrens derzeit im Schnitt. Das ist gut doppelt so lange wie es das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge für dieses Jahr angepeilt hatte. Die Behörde nennt Gründe.

Ungeachtet der politischen Bemühungen zur Beschleunigung von Asylverfahren, dauert die Bearbeitung der Anträge einem Bericht zufolge immer länger. Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) würden Anträge derzeit im Durchschnitt erst nach 6,6 Monaten entschieden, berichtet die "Bild" unter Berufung auf Angaben der Behörde. Ende 2015 lag die durchschnittliche Bearbeitungsdauer von der Antragstellung bis zur Entscheidung bei 5,2 Monaten, Ende Mai waren es 6,3 Monate.

Ursprünglich hatte Bamf-Chef Frank-Jürgen Weise das Ziel ausgegeben, die durchschnittliche Bearbeitungsdauer 2016 auf drei Monate zu senken. Eine Behördensprecherin sagte gegenüber "Bild", bei Neuanträgen arbeite das Bamf inzwischen deutlich schneller. Die durchschnittliche Verfahrensdauer für Anträge, die in den vergangenen zwölf Monaten gestellt wurden, liege bei 3,8 Monaten.

Den Gesamtanstieg der Verfahrensdauer erklärte die Sprecherin damit, dass nach der Aufstockung des Personals beim Bamf nun die komplexeren Altfälle bearbeitet würden, die mehr Zeit in Anspruch nähmen. Zudem sei die Zahl der Anträge gestiegen - von 365.000 anhängigen Verfahren Ende 2015 auf aktuell rund 500.000.

Quelle: ntv.de, asc/AFP

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