Politik

Weg für Hilfen frei Athen will Sparpaket umsetzen

Zweite Hürde genommen: Umsetzung des Sparpakets ist beschlossen.

Zweite Hürde genommen: Umsetzung des Sparpakets ist beschlossen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Griechenland kann sich auf die Auszahlung weiterer Milliardenhilfen einstellen. Nachdem das Parlament das Sparpaket verabschiedet hat, ist nun auch die Umsetzung beschlossene Sache. Erfreulich zudem: Auf den Straßen in Athens City bleibt es ruhig.

Die griechische Regierung hat sich die Parlamentsmehrheit für die Umsetzung des 78 Mrd. Euro schweren Sparpakets gesichert. Damit ist der Weg frei für weitere Hilfen von Europäischer Union (EU) und Internationalem Währungsfonds (IWF) in Höhe von 12 Mrd. Euro, mit denen eine Staatspleite Griechenlands vermieden werden soll. Am Vortag hatten die Abgeordneten dem drastischen Konsolidierungskurs bereits grundsätzlich zugestimmt.

Weniger Krawalle

Nach einer Krawallnacht mit rund 150 Verletzten blieb die Lage in der Athener Innenstadt ruhig. In der City liefen Aufräumarbeiten, die Luft war wegen des eingesetzten Tränengases aber beißend.

Laut einer vorläufigen Bilanz der Polizei und des Gesundheitsministeriums wurden 148 Menschen verletzt, darunter sind 49 Polizisten. Sie mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Mehr als 500 Menschen wurden vorübergehend wegen Atemwegsbeschwerden behandelt. Dutzende Schaufenster von Banken und Geschäften gingen zu Bruch. Viele Haltestellen und Bankautomaten wurden beschädigt.

Die Krawalle lösten in der griechischen Tourismusbranche die Befürchtung aus, Urlauber könnten abgeschreckt werden. Der Deutsche Reiseverband betonte jedoch, es lägen keine vermehrten Anfragen auf Umbuchungen oder Stornierungen vor. Die Demonstrationen konzentrierten sich auf die Städte Athen und Thessaloniki, sagte die Sprecherin Sibylle Zeuch in Berlin. Die meisten Touristen hätten einen Badeurlaub an den Küsten des Festlandes oder auf den Inseln gebucht. Dort bekomme man von Auseinandersetzungen kaum etwas mit.

Erleichterung aller Orten

Nach dramatischen Monaten des Ringens hatte die grundsätzliche Billigung des Sparprogramms am Vortag Politiker in ganz Europa aufatmen lassen. "Mit der Verabschiedung des Sparpakets haben wir das Land gerettet", sagte Finanzminister Evangelos Venizelos zu dem Votum vom Mittwoch. Auch die Märkte reagierten positiv. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet warnte am Donnerstag vor Dauerdebatten über das krisengeschüttelte Griechenland; Es müsse vor allem darum gehen, Vertrauen wiederherzustellen, forderte der Chef der Europäischen Zentralbank (EZB) in Brüssel.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa

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