Mehrere Tote auf Campusgelände Attacke auf Universität in Kabul endet blutig
25.08.2016, 04:33 Uhr
Afghanische Sicherheitskräfte während des Einsatzes zur Räumung des Campusgeländes der Amerikanischen Universität Kabul.
(Foto: AP)
Als Extremisten die Amerikanische Universität in Kabul stürmen, sitzen zahlreiche Studenten in dem Gebäude fest. Erst nach zehn Stunden können afghanische Sicherheitskräfte die Situation unter Kontrolle bringen - mindestens 15 Menschen kommen ums Leben.
Afghanische Sicherheitskräfte haben die Attacke auf die Amerikanische Universität in Kabul gewaltsam beendet. Bei dem Angriff mutmaßlicher Taliban sind 15 Menschen ums Leben gekommen. Darunter seien sieben Studenten, zwei Wächter der Universität, drei Polizisten sowie die drei Angreifer, sagte der Sprecher der Kabuler Polizei, Basir Mudschahid, am frühen Donnerstagmorgen. 30 bis 35 Menschen seien demnach verletzt worden. Ausländer seien nicht darunter.
Zur Zeit des Angriffs seien 700 Studenten auf dem Campus gewesen. Die Sicherheitskräfte hätten deshalb sehr vorsichtig und langsam gearbeitet, sagte Mudschahid. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums hatte in der Nacht bestätigt, dass Berater der Nato-Mission Resolute Support den afghanischen Sicherheitskräften halfen.
Der Angriff hatte am Mittwochabend gegen 19 Uhr (Ortszeit) begonnen. Mit einer Bombe hatten die drei Angreifer eine Seitenmauer der Universität eingerissen. Dabei starb einer der Angreifer. Studenten berichteten mit verzweifelten Botschaften über soziale Medien über Schusswechsel, ihre Flucht oder riefen um Hilfe. Der Kabuler Polizei und dem Ministerium zufolge seien viele Studenten aus den Fenstern gesprungen. Einige hätten dabei Beinbrüche erlitten.
Zu den Tätern gibt es noch keine Informationen. Bisher hat sich zu der Tat noch keine extremistische Gruppe bekannt. Es wird gemutmaßt, dass die radikal-islamischen Taliban hinter der Attacke stecken. Die Taliban und ein Ableger der Extremisten-Miliz Islamischer Staat (IS) hatten sich zuletzt zu einer Reihe von Gewalttaten in Afghanistan bekannt. Anfang August wurden in der Nähe der Amerikanischen Universität ein Lehrer aus den USA und einer aus Australien verschleppt. Sie werden weiter vermisst.
Quelle: ntv.de, cri/rts/dpa