Politik

Blutbad im Irak Attentate gegen Schiiten

Bei einer Serie von Bombenanschlägen sind in der irakischen Hauptstadt Bagdad mindestens 29 Menschen getötet worden. Nach Angaben von Sicherheitskräften wurden bei den Anschlägen zudem mindestens 136 Menschen verletzt.

Eine Spur der Verwüstung im Norden Bagdads.

Eine Spur der Verwüstung im Norden Bagdads.

(Foto: dpa)

Die Attentate richteten sich offenbar gezielt gegen schiitische Gläubige, die nach dem wöchentlichen Freitagsgebet ihre Moscheen in Bagdad verließen.

 

Bei dem Anschlag auf die El-Schurufi-Moschee im Nordosten Bagdads starben demnach mindestens 23 Menschen, 107 weitere wurden verletzt. Die Bombe explodierte den Angaben zufolge auf dem Parkplatz vor der Moschee. Das Gotteshaus wird vor allem von Anhängern des radikalen Schiiten-Predigers Moktada Sadr besucht. Nach Angaben von Augenzeugen stand vor der Tat zudem ein VW Passat auf dem Parkplatz, der bei den Gläubigen den Verdacht eines Anschlags ausgelöst hatte. Die alarmierte Polizei kam jedoch nicht umgehend, um das Auto zu inspizieren. Viele Anwohner schrien nach der Explosion die Polizisten an und warfen ihnen vor, ihre Arbeit nicht korrekt verrichtet zu haben.

 

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(Foto: REUTERS)

Am südlichen Stadtrand von Bagdad explodierten nach Angaben des Innenministeriums zudem zwei Bomben, als Gläubige die Rassul-el-Asam-Moschee verließen. Dort starben fünf Menschen, 15 wurden verletzt.

 

Ebenfalls im Süden wurden den Angaben zufolge ein Mensch getötet und sechs verletzt, als ein Sprengsatz vor einer Moschee hochging. Im Osten wurden vier weitere Menschen verletzt, als eine Bombe nahe der El-Hakim-Moschee im Kamalija-Viertel explodierte. Bei einem weiteren Anschlag im Westen der Hauptstadt wurden vier Menschen verletzt.

Ban verurteilt Attentate

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Bombenattacken auf fünf schiitische Moscheen im Irak schärfstens verurteilt. "Anschläge auf Andachtsorte können durch keinerlei politischen oder religiösen Grund gerechtfertigt werden", ließ Ban am Freitag in New York erklären. "Diese Attacken scheinen das Ziel zu haben, religiösen Streit zu provozieren und die Stabilität im Irak zu untergraben."

Der UN-Chef appellierte nach Angaben seines Sprechers an die Bevölkerung, sich weiter um eine friedliche Beilegung von Konflikten zu bemühen und am Ziel der nationalen Versöhnung festzuhalten. Die Vereinten Nationen fühlten sich verpflichtet, dieses wichtige Vorhaben zu unterstützen, versicherte er.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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