Präsidien nicken Wehrpflicht ab Aussetzung rückt näher
26.09.2010, 19:28 UhrDie Aussetzung der Wehrpflicht in Deutschland scheint in trockenen Tüchern. Die Präsidien von CDU und CSU unterstützen die Pläne von Verteidigungsminister Guttenberg grundsätzlich. Damit könnten künftig seit 53 Jahren keine jungen Männer mehr zur Bundeswehr eingezogen werden.
Die Führungsgremien von CDU und CSU haben sich klar hinter eine Aussetzung der Wehrpflicht gestellt. Bei einer gemeinsamen Sitzung der Präsidien beider Parteien in Berlin gab es nur Unterstützung für die entsprechenden Pläne von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU).
Damit ist so gut wie sicher, dass künftig erstmals seit 53 Jahren keine jungen Männer mehr zur Bundeswehr eingezogen werden. An einer gemeinsamen Empfehlung für die Parteitage, die die endgültige Entscheidung treffen sollen, wurde noch gefeilt.
Die Parteivorsitzenden Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) hatten sich für die Reformpläne stark gemacht. Seehofer hatte allerdings erst vor kurzem nach großen Bedenken eingelenkt und einer Aussetzung zugestimmt. Im Grundgesetz soll die Wehrpflicht verankert bleiben. Sie gehörte lange Zeit zu den traditionellen Säulen der Unionspolitik.
Bei der Sitzung der Parteipräsidien ging es auch um die Pläne, die Truppe von derzeit 250.000 Soldaten auf 180.000 bis 190.000 Soldaten zu verkleinern. Eine Zahl sollte in der gemeinsamen Empfehlung an die Parteien nicht genannt werden.
Quelle: ntv.de, AFP