Konflikt im Nahen Osten Auswärtiges Amt ruft Familien von Diplomaten zur Ausreise auf
19.06.2025, 18:11 Uhr Artikel anhören
Noch sind sowohl die Botschaften in Tel Aviv als auch Teheran nicht geschlossen worden.
(Foto: IMAGO/Pond5 Images)
Im Krieg zwischen Israel und Iran droht derzeit eine weitere Verschärfung. Das Auswärtige Amt fordert Angehörige von Diplomaten dazu auf, die Länder zu verlassen. Offen bleibt indes, wie es mit dem Personal in den Botschaften selbst weitergeht.
Wegen des Kriegs zwischen Israel und Iran hat das Auswärtige Amt die Familien der Entsandten an deutschen Auslandsvertretungen zur Ausreise aufgerufen. "Mit Blick auf die Sicherheit unserer Auslandsvertretungen hat das Auswärtige Amt weitere notwendige Maßnahmen ergriffen. Dazu zählt unter anderem die Ausreise aller Familienangehörigen", teilte das Ministerium in Berlin mit. Details würden aus Sicherheitsgründen nicht mitgeteilt.
Wie es mit dem deutschen Botschaftspersonal in Israel und anderen Ländern der Region weitergeht, wurde offen gelassen. Außenminister Johann Wadephul hatte vergangene Woche gesagt: "Wir werden natürlich Sicherheit walten lassen, aber wir müssen auch konsularische Grundfähigkeiten in den Botschaften aufrechterhalten."
US-Präsident Donald Trump hatte in den letzten Tagen Andeutungen gemacht, dass die Vereinigten Staaten in den Krieg eintreten könnten. Möglicherweise, um iranische Atomanlagen anzugreifen. Verhandlungen zwischen Washington und Teheran über das iranische Atomprogramm hatten zu keinem Ergebnis geführt.
Schwere Angriffe
Die deutsche Botschaft in Israel befindet sich in Tel Aviv. Die Stadt war in den letzten Tagen das Ziel schwerer iranischer Luftangriffe mit ballistischen Raketen. Israel wirft Teheran vor, gezielt Zivilisten anzugreifen, während man selbst militärische Ziele attackiere. Zuletzt soll von iranischer Seite aus auch Streumunition eingesetzt worden sein.
Teheran, wo sich die deutsche Botschaft im Iran befindet, wird seit Freitag von der israelischen Luftwaffe unter Beschuss genommen. Zahlreiche Kommandeure der Revolutionsgarden und anderes militärisches Führungspersonal sollen dabei getötet worden sein. Der israelische Verteidigungsminister Katz kündigte an, auch den Obersten Führer des Landes, Ajatollah Chamenei, töten zu wollen. Dieser müsse zur Rechenschaft gezogen werden und dürfe "nicht weiter existieren".
Quelle: ntv.de, rog/dpa