Politik

Al-Kaida übernimmt Verantwortung Autobomben töten 33 Menschen im Jemen

Huthi-Rebellen in Sanaa: Die schiitische Bewegung fordert einen Rücktritt der Regierung und mehr Mitbestimmung.

Huthi-Rebellen in Sanaa: Die schiitische Bewegung fordert einen Rücktritt der Regierung und mehr Mitbestimmung.

(Foto: REUTERS)

Trotz einer Waffenruhe kommt es im Jemen erneut zu schweren Gewaltausbrüchen. Bei zwei aufeinanderfolgenden Terroranschlägen sterben in der Stadt Rada'a insgesamt 33 Menschen. Al-Kaida bekennt sich zu den Angriffen auf die Huthi-Rebellen.

Im Südjemen ist eine Waffenruhe nach einem neuerlichen Gewaltausbruch in der Provinz Al-Baida nach nur zwei Tagen gebrochen worden. Nachdem bereits Anfang des Monats Terroranschläge 66 Menschen das Leben gekostet hatten, wurden Medienberichten zufolge bei zwei Anschlägen auf Stellungen der schiitischen Huthi-Rebellen diese Mal mindestens 33 Menschen getötet. Unter den Opfern waren nach Angaben von Augenzeugen auch Kinder. Die Terrororganisation Al-Kaida bekannte sich zu den Angriffen.

Die Huthi-Rebellen hatten in den vergangenen Wochen die Kontrolle über mehrere Städte südlich von Sanaa übernommen.

Die Huthi-Rebellen hatten in den vergangenen Wochen die Kontrolle über mehrere Städte südlich von Sanaa übernommen.

In der Stadt Rada'a wurden bei der Explosion 13 Menschen getötet und mindestens 20 verletzt, wie die jemenitische Nachrichtenseite Barakish berichtet. Demnach sei vor einem von den Rebellen genutzten Gebäude eine Autobombe explodiert.

In der Nacht zum Montag gab es an gleicher Stelle schon einen Anschlag, berichtet die Nachrichtenseite Al-Masdar Online. Dabei seien 20 Menschen getötet worden. Eine örtliche Quelle gab an, dass die Huthis daraufhin einen Gegenangriff auf eine mutmaßliche Hochburg Al-Kaidas in der nordwestlichen Region Kifa gestartet hatten. Dabei wurden die Rebellen von Kämpfern lokaler Stämme unterstützt. 

Rebellen fordern Stopp der Ölexporte

Die Stämme lassen sich jedoch nur schwer einer der beiden Konfliktparteien zuordnen. Viele der sunnitischen Stämme stellen sich eher hinter die Terroristen von Al-Kaida. Informationen von Al-Masdar Online zufolge soll es in einem Gebirgstal nördlich von Rada'a bereits am Sonntagabend zu Kämpfen zwischen Mitgliedern sunnitischer Stämme und Huthi-Rebellen gekommen sein. Dabei hätten die Huthis "schwere Verluste" erlitten, wie ein Augenzeuge berichtete.

Am Samstag hatten die aufständischen Huthis mit den sunnitischen Stämmen einen Waffenstillstand vereinbart, nachdem es in den vergangenen Wochen zu schweren Gefechten zwischen den Rebellen und regierungstreuen sunnitischen Kämpfern gekommen war. Die Stämme wurden dabei von der Armee unterstützt. Zuvor hatten die Huthis mehrere Städte südlich der Hauptstadt Sanaa eingenommen, die seit fünf Wochen ebenfalls von ihnen kontrolliert wird. Dabei hatte auch Al-Kaida die Rebellen mehrfach attackiert.

Die nach ihrem Gründer benannte Huthi-Rebellenbewegung fordert den Rücktritt des jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi und eine stärkere Beteiligung an der Macht. Den Rücktritt des vorherigen Regierungschefs Ahmed Awad bin Mubarak erzwangen die Rebellen bereits. Einem von den Vereinten Nationen vermittelten Abkommen zufolge soll eine Übergangsregierung eingesetzt werden.

Laut Al-Masdar Online besetzten die Huthis zuletzt außerdem einen Sitz der staatlichen Ölfirma Safer in der östlich der Hauptstadt gelegenen Provinz Marib. Dabei verlangten sie angeblich einen umgehenden Stopp aller Ölexporte.

Quelle: ntv.de, bwe/dpa/AFP

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