Politik

Sanktionen gegen Iran BP betankt Flugzeuge nicht

Medienberichten zufolge soll der Energiekonzern BP iranischen Flugzeugen Kerosin verweigert haben. Das Unternehmen begründet den Schritt demnach mit den geltenden Sanktionen. Iran reagiert empört, weist aber zugleicht Tankprobleme zurück.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der britische Energiekonzern BP hat einem Zeitungsbericht zufolge das Betanken iranischer Passagierflugzeuge abgelehnt. Damit reagiere das Unternehmen auf die verschärften US-Sanktionen gegen die Islamische Republik, berichtete die "Financial Times". Ein Sprecher von BP wollte den Bericht weder bestätigen noch dementieren: "Wir halten uns in jedem Land, in dem wir tätig sind, an die dortigen Regeln zu Sanktionen." Man äußere sich aber grundsätzlich nicht zu Verträgen mit einzelnen Fluggesellschaften.

Der iranische Luftfahrtverband hatte sich zuvor darüber beschwert, dass Passagierflugzeugen der Fluggesellschaften Iran Air und Mahan Airlines in Deutschland, Großbritannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten Kerosin verweigert wurde. Das Bundesverkehrsministerium in Berlin teilte mit, nach den geltenden Sanktionen und Handelssperren sei die Betankung iranischer Passagiermaschinen nicht verboten. Auch für die Zukunft seien diesbezüglich keine Verbote absehbar.

Die Regierung in Teheran trat ebenfalls den Berichten entgegen. Die Maschinen bekämen an Flughäfen in aller Welt Kerosin, sagte ein Sprecher des Außenministeriums. Es gebe keine Einschränkungen. Anderslautende Berichte seien Teil eines Propagandakriegs gegen die Islamische Republik.

Private Entscheidung?

In Großbritannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten verlautete aus Regierungskreisen, ein Unternehmen habe die Betankung der iranischen Flugzeuge abgelehnt. Die Regierungen selbst hätten kein Verbot ausgesprochen. Es handle sich also um eine rein privatwirtschaftliche Angelegenheit.

Die US-Regierung begrüßte es, dass den iranischen Passagierflugzeugen Treibstoff verweigert wurde. "Die internationale Privatwirtschaft fällt die richtigen Entscheidungen. Es ist nun Zeit, dass der Iran endlich die richtigen Entscheidungen trifft - nämlich seinen internationalen Verpflichtungen nachzukommen."

Im Atomstreit mit dem Iran hatte US-Präsident Barack Obama in der vergangenen Woche schärfere Sanktionen in Kraft gesetzt. Demnach sollen unter anderem Unternehmen bestraft werden, die den Iran mit Treibstoff beliefern. Mit den Sanktionen soll die Regierung in Teheran zu einem Einlenken im Konflikt um sein Nuklearprogramm gebracht werden. Die USA werfen dem Iran vor, heimlich nach Atomwaffen zu streben.

Quelle: ntv.de, tis/rts

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