Streben nach Sicherheit Baby-Boom durch Terror
21.05.2002, 19:03 UhrNach den Terroranschlägen vom 11. September verzeichnen Krankenhäuser in vielen Regionen der USA jetzt einen Baby-Boom.
Wie die Zeitung „Fort Worth Star-Telegram“ am Dienstag berichtete, melden befragte Ärzte in Nordtexas zwischen 30 und 50 Prozent mehr schwangere Frauen als ein Jahr zuvor. Ähnliche Zahlen gebe es aus New York, Wisconsin und South Carolina.
Medizinische Experten weisen als mögliche Reaktion auf die Anschläge dem Bericht zufolge darauf hin, dass es nach Naturkatastrophen oder Kriegen häufig zu einem starken Anstieg der Geburtenrate kommt. Eine Familie zu gründen oder zu erweitern, sei das instinktive Bestreben, Sicherheit und Geborgenheit im Leben zu schaffen.
Einig über WTC-Denkmal
Unterdessen haben sich die Familien der mehr als 2.800 Opfer der Terroranschläge auf das World Trade Center (WTC) auf die grundsätzliche Planung für ein Denkmal am Ground Zero geeinigt.
Danach soll die zu gestaltende Fläche nicht mehr das gesamte Trümmergelände im Süden Manhattans umfassen, berichtete die Zeitung „New York Daily News“ am Dienstag. Das Gelände soll nun die Grundrisse der WTC-Zwillingstürme sowie des ebenfalls zerstörten Marriott World Trade Center Hotels einbinden, das direkt davor stand.
Von der Maximalforderung, alle umliegenden Straßen und Flächen unter Denkmalschutz zu stellen, hätten die verschiedenen Interessenvertretungen von Hinterbliebenen Abstand genommen. „Jeder hat andere Vorstellungen davon, wie das Denkmal künstlerisch gestaltet werden soll“, sagte der Sprecher einer Koalition von acht Angehörigen-Vereinigungen, Michael Cartier, der Zeitung. „Aber über die Fläche sind wir uns nun im Klaren.“
Die Einigung erfolgte rechtzeitig, bevor am 30. Mai die Bergungs- und Räumungsarbeiten am Ground Zero mit einer Zeremonie offiziell beendet werden sollen. Die Angehörigen der Terroropfer seien zu der Überzeugung gelangt, dass die „Qualität des Denkmals wichtiger ist als dessen Größe“, erklärte Christy Ferer, die Verbindungsbeauftragte der Stadtverwaltung für die Hinterbliebenen. „Die Grundrisse der Türme gelten jedoch allen als heiliger Boden.“
Für die konkrete Gestaltung des rund 28.000 Quadratmeter großen Geländes rings um die WTC-Fundamente sind zahlreiche Ideen und Entwürfe in der Diskussion. Mit einer Entscheidung wird in den nächsten Monaten gerechnet.
Quelle: ntv.de