Politik

Zahl der Empfänger sinkt erneut Bafög-Reform verfehlt ihr Ziel

Immer weniger Studenten bekommen Bafög.

Immer weniger Studenten bekommen Bafög.

(Foto: picture alliance / Jan Woitas/dp)

Eine Bafög-Reform sollte dazu führen, dass mehr Schüler und Studenten staatliche Hilfe erhalten. Doch nach Berechnungen des statistischen Bundesamt ist das Gegenteil der Fall: 2016 gab es erneut einen starken Rückgang gegenüber dem Vorjahr.

Die Zahl der Bafög-Empfänger unter den Schülern und Studenten in Deutschland sinkt immer weiter. Im vergangenen Jahr erhielten 823.000 Menschen die staatliche Unterstützung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (Bafög) - und damit 5,5 Prozent weniger als 2015, als es bereits 5,9 Prozent weniger Bafög-Empfänger gab. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden weiter berichtete, waren 2016 unter den Geförderten rund 239.000 Schüler (minus 7,6 Prozent) und 584.000 Studierende (minus 4,5 Prozent).

Nur 48 Prozent der Bafög-Empfänger erhielten im vergangenen Jahr den maximalen Förderbetrag, der für Studenten aktuell bei 735 Euro pro Monat liegt. Im Durchschnitt erhielten geförderte Schüler monatlich 435 Euro (plus 14 Euro) und geförderte Studierende 464 Euro (plus 16 Euro). 28 Prozent der Geförderten wohnten bei ihren Eltern, fast drei Viertel außerhalb des Elternhauses.

Seit 2015 finanziert der Bund das Bafög allein und nimmt den Ländern damit über eine Milliarde Euro pro Jahr an Kosten ab. Die zum Wintersemester 2016/17 greifende Bafög-Reform sollte zur Folge haben, dass mehr Schüler und Studenten die staatliche Hilfe erhalten.

Im vergangenen Jahr gab der Staat laut Statistischem Bundesamt dafür 2,9 Milliarden Euro aus und damit 102 Millionen Euro weniger als im Jahr zuvor. Das entspricht einem Minus von 3,4 Prozent. Für das Schüler-Bafög wurden knapp 0,8 Milliarden Euro (minus 43 Millionen Euro) bereitgestellt, für die Studierendenförderung 2,1 Milliarden Euro (minus 59 Millionen Euro).

Quelle: ntv.de, vck/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen