Politik

Bestellte Züge kommen nicht Bahn rechnet mit Winter-Chaos

Ende Januar auf deutschen Bahnhöfen. Stundenlange Verspätungen waren die Regel.

Ende Januar auf deutschen Bahnhöfen. Stundenlange Verspätungen waren die Regel.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bahn-Chef Grube rechnet damit, dass auch in diesem Winter wieder Züge unpünktlich oder gar nicht kommen. Aufgrund fehlender Reservezüge werde der Fahrplan im Winter erneut "eine extreme Herausforderung". Verkehrsminister Ramsauer macht das Problem jetzt zur Chefsache und will sich alle vier Wochen mit Vertretern von Industrie, Bahn und Eisenbahn-Bundesamt zusammensetzen.

Grube droht den Herstellern bei verspäteter Lieferung mit Strafen.

Grube droht den Herstellern bei verspäteter Lieferung mit Strafen.

(Foto: dpa)

Die Deutsche Bahn hat auch nach einem Spitzentreffen mit Regierung und Industrie vor Zugausfällen und Verspätungen im Winter gewarnt. "Ich kann mich hier nicht hinstellen und sagen, im Winter läuft alles wie geschmiert", sagte Bahnchef Rüdiger Grube nach dem Treffen unter Leitung von Verkehrsminister Peter Ramsauer. In Sachen Zugverfügbarkeit, Robustheit und Liefertreue gebe es Nachbesserungsbedarf, sagte Grube mit Blick auf Verspätungen bei der Auslieferung von Regional- und Fernzügen. "Ich sehe es nicht mehr ein, dass sich unsere Mitarbeiter dafür beschimpfen lassen müssen." Grube kündigte an, im Falle von Verzögerungen Vertragsstrafen bei den Herstellern geltend zu machen. Über die Höhe schwieg er sich aus.

Die Bahn hatte im Personenverkehr im vergangenen Winter erhebliche Probleme, da es ihr unter anderem bei schwierigen Wetterbedingungen an Reserven mangelt. So warten rund 100 neue Regionalzüge seit Jahren auf eine Zulassung vom Eisenbahn-Bundesamt. Zudem wird sich auch die Auslieferung von 17 ICE-Zügen, einer Velaro genannten modernisierten Form des ICE 3, verzögern. Hersteller Siemens erklärte dazu: "Wir bedauern die Lieferverzögerung beim neuen ICE sehr und arbeiten mit Hochdruck an dem Projekt."

Das alte Achsen-Problem besteht noch

Ramsauer bittet alle vier Wochen zum Rapport.

Ramsauer bittet alle vier Wochen zum Rapport.

(Foto: REUTERS)

Der Bahn macht auch seit Jahren zu schaffen, dass sie Achsen von ICE-Zügen deutlich häufiger in der Werkstatt prüfen lassen muss, nachdem ein ICE im Kölner Hauptbahnhof einen Achsenbruch hatte. Ab November sollen nun Zug um Zug die Achsen durch neue getauscht werden, um die Prüfintervalle wieder zu verlängern.

Verkehrsminister Ramsauer macht das Problem jetzt zur Chefsache und kündigte an, Industrie, Bahn und Eisenbahn-Bundesamt würden sich nun alle vier Wochen über Fortschritte bei der Fahrzeugzulassung austauschen. Bei den Regionalzügen vom Typ Talent stehe in Aussicht, dass immerhin 60 zum Winterbeginn einsatzfähig sein könnten, sagte der Minister. Der Hersteller Bombardier müsse bis dahin aber noch einige Arbeiten leisten.          

Quelle: ntv.de, dpa

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