"Lassen Sie jetzt Taten folgen" Ban nennt UN-Klimagipfel "Erfolg"
23.09.2009, 07:01 UhrKonkrete Zusagen gibt es keine, dennoch ist UN-Generalsekretär Ban optimistisch, dass im Dezember in Kopenhagen eine Einigung auf ein Nachfolgeabkommen des Kyoto-Protokolls erreicht wird. Einzig US-Präsident Obama enttäuscht auf dem Vorbereitungs-Gipfel in New York.
Trotz fehlender konkreter Zusagen hat UN- Generalsekretär Ban Ki Moon die Klimakonferenz der Vereinten Nationen als einen Erfolg gewertet. "Dieser Gipfel signalisiert die Bereitschaft der führenden Politiker der Welt, die Herausforderung anzunehmen und in Kopenhagen ein umfassendes Abkommen abzuschließen", sagte Ban nach eintägigen Beratungen von rund 100 Staats- und Regierungschefs in New York.
"Die Welt hat Ihre Worte gehört. Lassen Sie jetzt Taten folgen", forderte er. Die bisherigen Ziele der Industriestaaten zum Abbau der Treibhausgase bis zum Jahr 2020 nannte er "ungenügend".
"Verhandlungsstillstand" soll gebrochen werden
In Kopenhagen soll im Dezember das Nachfolgeabkommen zum Kyoto-Protokoll beschlossen werden, das im Jahr 2012 ausläuft. Es sieht einen Abbau klimaschädlicher Emissionen vor. Der dänische Regierungschef Lars Lokke Rasmussen sagte als Gastgeber der Kopenhagen-Konferenz, der derzeitige "Verhandlungsstillstand" müsse gebrochen werden. "Dieses Treffen war ein Schritt in die richtige Richtung."
US-Präsident Barack Obama und Chinas Staatspräsident Hu Jintao versprachen in New York stärkere Anstrengungen zum Klimaschutz. Obama legte sich jedoch nicht auf klare Ziele fest. Die beiden Länder sind beim CO2-Ausstoß die größten Umweltsünder. Lediglich der neue japanische Ministerpräsident Yukio Hatoyama kündigte konkret an, die Emissionen seines Landes bis 2020 um ein Viertel zu reduzieren.
Oxfam: Obama ging nicht weit genug
Der deutsche Umweltminister Sigmar Gabriel und verschiedene Umweltorganisationen äußerten sich enttäuscht über Obamas Auftritt. Bundeskanzlerin Angela Merkel, die wegen der Bundestagswahl nicht an dem Treffen teilnahm, forderte von den USA klare Schritte für mehr Klimaschutz. Die Menschenrechtsorganisation Oxfam erklärte: "Präsident Obama ist nicht weit genug gegangen, er muss sich jetzt wirklich selbst ins Spiel einbringen."
Obama hatte bei seinem ersten UN-Auftritt einschneidende Maßnahmen verlangt, um eine Klimakatastrophe zu verhindern. Er gab Versäumnisse auch der USA zu. "Wir müssen die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, um Kopenhagen zu einem bedeutenden Schritt vorwärts im globalen Kampf gegen den Klimawandel zu machen", forderte der Präsident. Eindringlich rief er zu einer globalen Zusammenarbeit auf: "Es gibt keinen anderen Weg."
Quelle: ntv.de, dpa