Politik

UN-Generalsekretär Ban übernimmt von Annan

Der frühere südkoreanische Außenminister Ban Ki Moon hat zum Jahreswechsel sein Amt als neuer Generalsekretär der Vereinten Nationen angetreten. Der 62-Jährige übernahm die Aufgabe von Kofi Annan (68), der zehn Jahre lang an der Spitze der Weltorganisation stand. Ban gilt als verbindlicher, aber bislang eher profilloser Diplomat. Seine ersten Bewährungsproben sind der Konflikt in Somalia, die Lage in der sudanesischen Krisenregion Darfur und die weitere Entwicklung im Nahen Osten. Der neue Hausherr wird zu seinem ersten Arbeitstag im UN-Hauptquartier in New York erwartet.

Zugleich mit dem Stabwechsel an der Spitze der 192-Länder-Organisation ändert sich turnusmäßig auch die Zusammensetzung des Sicherheitsrats. Italien, Belgien, Südafrika, Indonesien und Panama ziehen für zwei Jahre neu in das 15-köpfige oberste Entscheidungsgremium ein. Griechenland, Dänemark, Tansania, Japan und Argentinien scheiden dafür nach zweijähriger Zugehörigkeit aus.

Insgesamt hat der Sicherheitsrat zehn nichtständige Mitglieder. Die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich haben einen ständigen Sitz und damit ein Vetorecht. Deutschland ist in dem einflussreichen Gremium nicht vertreten. Um den lateinamerikanischen Sitz hatte es ein langes Tauziehen gegeben. Panama wurde erst nach einem erbitterten Zweikampf zwischen Guatemala und Venezuela als Kompromisskandidat gewählt.

Mit Spannung wird der erste Auftritt von Ban Ki Moon im Sicherheitsrat erwartet. Er gilt als Signal dafür, wie stark sich der Südkoreaner aktiv in die Krisenbewältigung der Weltgemeinschaft einschalten will. Ban war mit Unterstützung der Amerikaner Mitte Oktober einvernehmlich zum neuen Generalsekretär gekürt worden. Nach Einschätzung von Kritikern fehlt ihm das Charisma seiner Vorgängers Annan. Er selbst hat sich als "Brückenbauer" vorgestellt und den Nahostkonflikt zu seiner vordringlichen Aufgabe erklärt.

Quelle: ntv.de

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