Politik

"Symbol einer sich öffnenden Blüte" Baubeginn von Kölner Moschee

Für die einen ist sie "ein Schmuckstück", für die anderen ein "Zeichen friedlichen Zusammenlebens": In Köln wird der Grundstein für die erste Moschee der Stadt gelegt. Am Rande des Festakts kommt es zu Protesten.

Politische und religiöse Vertreter aus Deutschland und der Türkei legen symbolisch den Grundstein für die neue Moschee in Köln.

Politische und religiöse Vertreter aus Deutschland und der Türkei legen symbolisch den Grundstein für die neue Moschee in Köln.

(Foto: dpa)

In Köln ist der Grundstein für die erste repräsentative Moschee der Stadt gelegt worden. Die türkisch-islamische Organisation Ditib errichtet das Gebäude, das in etwa zwei Jahren eröffnet werden soll und über das in der Domstadt heftig gestritten worden war. Kölns ehemaliger Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) sagte, die Architektur der Moschee sei "ein Symbol einer sich öffnenden Blüte, die dazu einlädt, hineinzuschnuppern".

Thomas Kufen, Integrationsbeauftragter der NRW-Landesregierung bezeichnete das islamische Gotteshaus als Zeichen, dass die Muslime in der deutschen Gesellschaft angekommen seien. "Diese Moschee wird ein Schmuckstück sein", erklärte Kufen: "Hier bauen Kölner eine Moschee für Köln." Die Diskussionen um den Bau des islamischen Gotteshauses sei ein langer Weg gewesen. "Es hat Anfeindungen und Verletzungen gegeben." Dass die Grundsteinlegung jetzt vollzogen wurde, sei ein Zeichen dafür, dass Fremdenfeindlichkeit keine Chance habe.

Keine Muezzin-Rufe über Köln

Sprecher der türkisch-islamischen Organisation Ditib betonten, die neue Moschee werde nicht nur ein Gebetshaus sondern auch ein Kommunikationszentrum sein. "Wir legen heute den Grundstein für ein weiteres Zeichen friedlichen Zusammenlebens, für ein Zeichen der Zusammengehörigkeit, der Eintracht, des Beieinander- und Füreinanderseins", sagte Ditib-Sprecher Sadi Arslan.

Während der Grundsteinlegung protestieren Anhänger der rechtsradikalen Gruppierung Pro Köln.

Während der Grundsteinlegung protestieren Anhänger der rechtsradikalen Gruppierung Pro Köln.

(Foto: dpa)

Die Moschee soll im Jahr 2011 fertiggestellt sein. Das Gebäude wird eine 35 Meter hohe Kuppel haben und zwei Minarette, die 55 Meter in die Höhe ragen. Die türkisch-islamische Organisation Ditib hat sich gegenüber Politikern dazu verpflichtet, dass von den Gebetstürmen keine öffentlichen Muezzin-Rufe erklingen werden. Außerdem sollen die Reden der Vorbeter in dem neuen Gebäude grundsätzlich auch in die deutsche Sprache übersetzt werden. Diese Zusagen sollen zu mehr Transparenz in der muslimischen Gemeindearbeit in Köln beitragen.

Am Rand der feierlichen Grundsteinlegung demonstrierten etwa 60 Rechtsradikale gegen die neue Moschee. Die Demonstration war nach kurzer Zeit beendet. Ein breites Bündnis aus demokratischen Parteien, verschiedenen Religionsgemeinschaften und gesellschaftlichen Vereinen demonstrierte vor Beginn der Veranstaltung für den Bau der Moschee und gegen die Rechtsradikalen.

Quelle: ntv.de, dpa

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