Rückruf bleibt aus Bayrou lässt Royal hängen
12.06.2007, 10:13 UhrDer Zentrumspolitiker Franois Bayrou hat das Werben der Sozialisten um Unterstützung bei der zweiten Runde der französischen Parlamentswahl zurückgewiesen. Er werde keinerlei Wahlempfehlung abgeben, und auch Verhandlungen mit der Regierungspartei UMP von Präsident Nicolas Sarkozy werde er nicht führen, sagte Bayrou. Er hat auch die Sozialistenführerin Sgolne Royal nicht angerufen, die ihn am Montag um einen Rückruf gebeten hatte. "Wir sind unabhängig", sagte Bayrou. Schon zur Präsidentenstichwahl am 6. Mai hatte er keinen Kandidaten öffentlich unterstützt, jedoch gesagt, er stimme nicht für Sarkozy.
Damit verringern sich die Chancen der Sozialisten, bei der Stichwahl am Sonntag eine massive Niederlage etwas zu mildern und den sich abzeichnenden großen Sieg des Regierungsbündnisses in Grenzen zu halten. Bereits am Vortag war der Parteichef der Sozialisten, Royals Lebenspartner Franois Hollande, auf deutliche Distanz zu dem Vorstoß seiner Frau gegangen. Er hat sich dafür ausgesprochen, direkt um die Wähler Bayrous zu werben und die Millionen Nichtwähler der ersten Runde zu mobilisieren, denn das Parlament brauche "Pluralismus".
Unterdessen hat Sarkozy die Wähler um eine "Präsidenten-Mehrheit" für seine Politik gebeten. Er rief die Franzosen auf, "mobilisiert zu bleiben", damit er mit einer Mehrheit im Parlament die von ihnen gewollte Reformpolitik auch verwirklichen könne. Der konservative Präsident sicherte erneut eine Politik der Vielfalt und der Öffnung über das eigene Lager hinaus zu.
Quelle: ntv.de