Bonn wird immer unwichtiger Beamte verfliegen noch Millionen
08.05.2011, 13:53 UhrViele Ministerialbeamte müssen noch immer regelmäßig zwischen der Hauptstadt Berlin und der Bundesstadt Bonn hin und her fliegen. Das allein kostet jährlich 3,3 Millionen Euro, insgesamt kommen aber immer mehr Stellen nach Berlin.
Die Kosten für die Aufteilung der Bundesministerien auf Berlin und Bonn belaufen sich einem Bericht zufolge in diesem Jahr auf voraussichtlich knapp 9,2 Millionen Euro. Mit 4,7 Millionen Euro machten Dienstreisen von Beamten zwischen alter und neuer Hauptstadt mehr als die Hälfte der Kosten aus, berichtete die "Frankfurter Rundschau" unter Berufung auf Berechnungen des Bundesfinanzministeriums. Der größte Posten seien 3,3 Millionen Euro für Flugkosten.
Obwohl sich die Gesamtkosten dem Bericht zufolge damit um 1,5 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr verringerten, forderte Linken-Chefin Gesine Lötzsch die Aufgabe der Bonner Außenstellen. "Die Aufteilung der Regierung auf zwei Standorte ist nicht mehr zeitgemäß", sagte Lötzsch der "FR". "Ich staune immer wieder, wie viele Beamte in den Sitzungswochen auf ihren Auftritt in einem Ausschuss warten und dann für zwei Sätze einen ganzen Arbeitstag in Berlin verbracht haben."
Dem "Tagesspiegel" zufolge sei allerdings auch festzustellen, dass "sich die Stellenaufteilung in den letzten 10 Jahren zugunsten des Dienstsitzes Berlin entwickelt hat". Kernkompetenzen der Ministerien werden zunehmend nach Berlin verlagert. Dienstreisen zwischen den Standorten seien in den vergangenen Jahren immer besser organisiert und häufig vermieden worden. Schließlich werden frei werdende Stellen vor allem in Berlin neu besetzt. So werde die Teilung faktisch ausgetrocknet.
Quelle: ntv.de, sba/dpa