Richter unterbricht NSU-Prozess Beate Zschäpe wäre "fast umgekippt"
08.05.2014, 14:57 Uhr
Beate Zschäpe soll laut ihren Anwälten dazu gezwungen worden sein, vor Gericht zu erscheinen.
(Foto: dpa)
Die Krankheit von Beate Zschäpe entwickelt sich zur Posse: Am Morgen muss der NSU-Prozess erneut unterbrochen werden. Angeblich wurde die Rechtsextremistin zum Erscheinen gezwungen - obwohl sie Schmerzen habe.
Am dritten Tag in Folge ist der NSU-Prozess unterbrochen worden, weil sich die Hauptangeklagte Beate Zschäpe krankgemeldet hat. Verteidiger Wolfgang Heer sagte, seine Mandantin leide an "Übelkeit, Magenschmerzen und Kopfschmerzen".
Zschäpe wurde daraufhin zwei Stunden lang in Beisein ihrer Verteidiger von einem Gerichtsarzt untersucht. Schließlich legte Richter Manfred Götzl die Verhandlung für diesen Tag erneut auf Eis.
Bei der Untersuchung sagte Zschäpe, sie sei am Morgen "fast umgekippt" und habe sich darum Turnschuhe angezogen. Zu Beginn der Woche soll sie gesagt haben, sie sei "ausgebrannt".
Ärztliche Untersuchung zunächst verweigert?
Schon die beiden vergangenen Verhandlungstage waren fast komplett ausgefallen. Am Dienstag hatte Zschäpe nur kurzzeitig dem Prozess folgen können. Am Mittwoch wurde sie erst gar nicht von der Haftanstalt Stadelheim ins Gericht gebracht, wie eine Gerichtssprecherin sagte.
Ihr Anwalt Heer sagte, Zschäpe sei am Donnerstag gegen ihren Willen aus Stadelheim ins Gerichtsgebäude in der Münchner Innenstadt gebracht worden. Polizisten hätten ihr gesagt: "Sie haben vor Gericht zu erscheinen - komme, was da wolle." Eine ärztliche Untersuchung sei vor der Abfahrt Zschäpe verweigert worden.
Warum wird Zschäpe schlecht?
Sie sehe sich aber nicht in der Lage, der Verhandlung zu folgen, sagte der Anwalt. Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl unterbrach die Sitzung daraufhin.
Noch immer wird über die Ursache von Zschäpes Krankheit gerätselt. Am Montag hatte Zschäpe angegeben, eine ihr überbrachte Nachricht sei für ihre Übelkeit verantwortlich, ohne auf Details einzugehen.
Quelle: ntv.de, jog/dpa