Politik

Kim Jong Un und sein Onkel Bei der Hinrichtung ging es um Kohle

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Warum genau ließ Nordkoreas Diktator Kim seinen eigenen Onkel hinrichten? Der südkoreanische Geheimdienst legt eine eigene Antwort auf diese Frage vor. Demnach ging es um ein lukratives Kohleprojekt.

Eine Aufnahme Jang Song Thaeks von 2012.

Eine Aufnahme Jang Song Thaeks von 2012.

(Foto: AP)

Mit der Hinrichtung seines eigenen Onkels hat Nordkoreas Diktator Kim Jong Un weltweit überraschte Reaktionen ausgelöst. Viele Beobachter gingen von einem Machtkampf aus, doch der südkoreanische Geheimdienst sieht das offenbar anders. Der Hinrichtung seines Onkels Jang Song Thaek sei wahrscheinlich ein Streit über die Rechte an lukrativen Aufträgen wie einem Kohleprojekt vorausgegangen, berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap. Sie bezog sich dabei auf Mitglieder des Geheimdienstausschusses im Parlament.

Demnach sollen Jang - bis zu seinem Tod die Nummer zwei des Regimes - und seine Mitarbeiter ihre Machtbefugnisse überschritten haben und anderen nicht näher genannten Dienststellen ins Gehege gekommen sein. Machthaber Kim Jong Un habe den Disput lösen müssen, zitierte Yonhap einen Teilnehmer an dem Geheimdienstbriefing. Weil Jang dann eine Anordnung nicht befolgt habe, sei er wegen Missachtung der obersten Führung hingerichtet worden.

Die südkoreanische Tageszeitung "The Chosunilbo" berichtete, dass die Säuberungen in Nordkorea weitergingen. Machthaber Kim lasse Anhänger von Jang in den Provinzen hinrichten. Ob das stimmt, lässt sich von unabhängiger Seite kaum überprüfen.

Der 67 Jahre alte Jang war Onkel und Mentor seines etwa 30 Jahre alten Neffen. Er wurde vor knapp zwei Wochen wegen Hochverrats hingerichtet. Jang wurden unter anderem Fraktionsbildung, Korruption, Verschwendung von Devisen sowie Ausverkauf von Rohstoffen an China zur Last gelegt.

Rodman findet Kim noch immer "großartig"

Weiterhin kann sich der nordkoreanische Diktator auch der Freundschaft des US-Basktetball-Stars Dennis Rodman erfreuen. Bei seiner ersten Reise nach Nordkorea im März hatte der ihn einen "Freund fürs Leben" genannt. Jetzt war er wieder im Land, traf allerdings nicht auf den Diktator. Als er nach der Landung in Peking von Reportern darauf angesprochen wurde, sagte Rodman: "Ich mache mir darüber keine Sorgen. Ich werde ihn wiedersehen." Als er von Sicherheitsleuten aus dem Flughafen geleitet wurde, sagte er noch, Kim sei "großartig".

Bei seinem jüngsten Besuch in Pjöngjang soll er vor allem Nordkoreas Basketballteam trainiert haben. Am 8. Januar, dem Geburtstag Kim Jong Uns, soll Nordkoreas Nationalmannschaft demnach gegen eine Auswahl aus den USA antreten - ein Mix aus früheren Spielern der Basketball-Profiliga NBA und jungen Athleten.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa/AFP

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