Europäische Bodentruppen für Zentralafrika Belgier eilen Franzosen zu Hilfe
17.12.2013, 20:06 Uhr
Die Belgier sollen die Flughäfen und damit den Nachschub sichern.
(Foto: dpa)
Frankreich kündigt Bodentruppen weiterer EU-Staaten für den Einsatz in Zentralafrika an. Auch wenn die Regierung keine Namen nennt, wird klar, dass es sich dabei um Belgier handelt. Die Soldaten sollen die Flughäfen und damit den Nachschub sichern.
Frankreich erwartet in Kürze Bodentruppen aus EU-Staaten zur Unterstützung des Einsatzes in der Zentralafrikanischen Republik. Es werde "bald" Bodentruppen von europäischen Partnern in dem Krisenland geben, sagte Außenminister Laurent Fabius in der Nationalversammlung in Paris, ohne die Staaten aber beim Namen zu nennen. Nach Angaben aus Brüssel, erwägt Belgien, 150 Soldaten zu schicken.
Bereits am Montag hatte der französische Außenminister bei einem Treffen mit seinen EU-Kollegen in Brüssel gesagt, einige EU-Länder würden über die bereits geleistete logistische Hilfe für die französische Armee hinausgehen - "auch auf dem militärischen Gebiet". Dies werde sich "in den kommenden Stunden und Tagen" herausstellen.
Frankreich pocht auf mehr Unterstützung europäischer Staaten für seinen Einsatz in Zentralafrika. Staatschef François Hollande will sich beim EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel unter anderem für einen EU-Fonds stark machen, mit dem Militäreinsätze wie der Frankreichs in der Zentralafrikanischen Republik mitfinanziert werden könnten.
Belgier sollen Flughäfen schützen
Aus belgischen Militärkreisen verlautete, es könnten 150 Soldaten zum Schutz von Flughäfen in der Zentralafrikanischen Republik entsandt werden. Damit werde auf eine "informelle" Anfrage Frankreichs reagiert. Belgien hatte bereits grünes Licht gegeben, um die französische "Operation Sangaris" mit Flugzeugen zum Transport von Material und Soldaten zu unterstützen. Dazu hat sich auch die Bundesregierung bereit erklärt. Eine Entsendung von Bundeswehrsoldaten wird in Berlin dagegen nicht erwogen.
Frankreich ist derzeit mit 1600 Soldaten in der Zentralafrikanischen Republik im Einsatz, um zusammen mit der afrikanischen Truppe MISCA der Gewalt in dem Krisenstaat ein Ende zu bereiten. In Zentralafrika herrschen Chaos und Gewalt, seitdem das mehrheitlich muslimische Rebellenbündnis Séléka im März Staatschef François Bozizé stürzte. Rebellenchef Michel Djotodia wurde Übergangspräsident und löste Séléka auf, die Gewalt zwischen Muslimen und Christen hielt aber an.
Quelle: ntv.de, ppo/AFP