Politik

Gute Chancen für "Green Economy" Berlin hofft auf Wirtschaftswunder

25 Prozent Ökostrom-Anteil und Vorreiter bei Umwelttechnologien: Die Bundesregierung sieht Deutschland auf einem guten Weg hin zu einer "Green Economy". Sie hofft sogar auf ein neues Wirtschaftswunder. Sogar Umweltminister Altmaier bezeichnet sich mit einem Augenzwinkern selbst als "lebendes Beispiel der Nachhaltigkeit".

Bundesforschungsministerin Annette Schavan und Bundesumweltminister Peter Altmaier sehen gute Chancen für ein "grünes Wirtschaftswunder" in Deutschland. "Wir müssen das Wachstum vom Ressourcenverbrauch abkoppeln", sagte Schavan bei der Eröffnung einer zweitägigen Konferenz zu den Chancen einer "Green Economy" in Berlin.

(Foto: dapd)

Altmaier betonte, bei Umwelttechnologien habe Deutschland bereits einen Marktanteil von rund 15 Prozent - auch die Energiewende könne Treiber einer solchen Entwicklung werden. Angesichts eines Anstiegs der Weltbevölkerung auf bald acht Milliarden Menschen müsse man sich trotz Schuldenkrise weltweit stärker mit dem Thema eines grüneren Wirtschaftens befassen. Deutschland habe frühzeitig erkannt, welche Folgen ein Wirtschaften auf Kosten der Umwelt habe und müsse diesen Weg konsequent weiterbeschreiten. "Der Himmel über der Ruhr ist wieder blau und in der Saar kann man wieder baden", so Altmaier.

Großes Forschungsprogramm soll folgen

In der Umweltbranche arbeiten bereits zwei Millionen Menschen. Die Konferenz soll den Weg bereiten für ein großes Forschungsprogramm, wie grünes Wirtschaften und mehr Klima- und Ressourcenschutz weiter verstärkt werden können - bis hin zu einem neuen Wachstumsmotor.

"Ein ökologisches Wirtschaftswunder geht nur unter den Bedingungen der Marktwirtschaft", betonte Schavan. Als Vorbild nannte sie das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg. Dies habe es gegeben, weil es damals die richtige Mischung aus Wachstum und sozialer Verantwortung gegeben habe. "Die Verliebtheit in die Gegenwart ist der denkbar schlechteste Ratgeber", sagte Schavan. Wörter wie Nachhaltigkeit dürften keine leere Hülle bleiben.

Die  beiden CDU-Politiker verwiesen auf die Vorreiterrolle, die Deutschland bereits einnehme. So würde der Import von Rohstoffen dank der Ausweitung des Recyclings gemindert und der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix werde in diesem Jahr wahrscheinlich bereits 25 Prozent betragen. Mit weniger Rohstoffen, weniger Schadstoffausstoß und weniger Energie würden heute die gleichen Erträge wie vor zehn Jahren erwirtschaftet, so Altmaier. Der angebliche Gegensatz zwischen Ökonomie und Ökologie sei längst überholt.

Altmaier traut sich ein Späßchen

In einer Art Selbstreflexion bezeichnete sich Altmaier selbst als "lebendes Beispiel der Nachhaltigkeit". Zu Beginn seiner Amtszeit habe er noch gedacht, er müsse eigentlich mal etwas abnehmen. Inzwischen sieht der 54 Jahre und rund 140 Kilo schwere Saarländer aber auch Vorteile in seinem Gewicht. So könne er positive Beispiele für ressourcen- und energiesparendes Verhalten liefern. "Mit meiner Figur kann ich im Winter die Heizung problemlos drei Grad niedriger stellen", sagte er auf der Berliner Konferenz. Mit seinem natürlichen Polster könne er auch länger ohne Nahrungsaufnahme auskommen und sei schon deshalb "ein lebendes Beispiel für Nachhaltigkeit".

Quelle: ntv.de, dpa

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