Politik

Raketenschutzschirm für Merkel Berlin im Visier des Terrors

Vor der Botschaft der USA in Berlin.

Vor der Botschaft der USA in Berlin.

(Foto: dpa)

Der Berliner Fernsehturm, der neue Hauptbahnhof und das Hotel Adlon am Brandenburger Tor sollen zu den sogenannten Terrorzielen der Al-Kaida gehören. Das berichten westliche Geheimdienste. Am Wochenende hatten bereits die USA ihre Bürger vor Reisen nach Europa gewarnt. Das Bundesinnenministerium sieht hingegen keine aktuelle Gefahr.

Blick auf die Kuppel des Berliner Fernsehturms.

Blick auf die Kuppel des Berliner Fernsehturms.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Nach Angaben von Bundesinnenminister Thomas de Maizière gibt es keine konkreten Hinweise auf unmittelbar bevorstehende Anschläge von islamistischen Terroristen in Deutschland. Weiterhin existiere aber eine "hohe abstrakte Gefährdung", sagte der CDU-Politiker in Berlin. Er reagierte damit auf einen US-Bericht, wonach in Berlin das Hotel "Adlon" am Brandenburger Tor, der Fernsehturm und der Hauptbahnhof mögliche Anschlagsziele sein sollen. Als weitere mögliche Ziele in Europa wurden der Eiffelturm und die Kathedrale Notre Dame in Paris sowie die britische Königsfamilie genannt.

Diese möglichen Ziele seien aber bereits vor etwa einem Jahr genannt worden, sagte der Minister. Es gebe hier keinen neuen Sachstand. Er betonte aber auch: "Wir nehmen alle Hinweise ernst und gehen ihnen mit hoher Intensität nach." Er habe sich am Montagmorgen im Terrorabwehrzentrum in Berlin von den Präsidenten der deutschen Sicherheitsbehörden über die Lage informieren lassen. De Maizières Fazit: "Für Alarmismus besteht jedenfalls zur Zeit kein Anlass."

Blick auf das Adlon.

Blick auf das Adlon.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die US-Regierung hatte am Sonntag ihre Bürger vor möglichen Al-Kaida-Anschlägen in Europa gewarnt. Das Außenministerium rief Reisende zur Wachsamkeit auf, vor allem bei Flügen, Bahnfahrten und in der U-Bahn. Allerdings nannte die Regierung keine einzelnen Länder und riet auch nicht von Reisen nach Europa ab.

Raketenschutzschirm für Merkel

Derweil lässt sich die Bundesregierung den Schutz ihrer Flugzeuge einiges kosten. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums bestätigte,  dass "bestimmte Flugzeuge" der Luftwaffen-Flugbereitschaft entsprechend geschützt würden. Nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland" (FTD) kostet die Ausrüstung mit Laser-Abwehrwaffen 146 Millionen Dollar. Die Maschinen sollen so vor Angriffen mit Boden-Luft-Raketen, etwa aus der Hand von Terroristen, geschützt werden.

Die VIP-Flotte der Luftwaffe wird derzeit komplett erneuert. Zwei Flieger vom Typ Airbus A319 für 44 Passagiere wurden in diesem Jahr bereits in Dienst gestellt. Zwei A340 mit 142 Plätzen und vier Bombardier-Maschinen für 12 Passagiere sollen im kommenden Jahr folgen. Sie ersetzen die mehr als 20 Jahre alten Challenger und A310.

Die Nachrüstung der neuen Flieger ist "dringend notwendig".

Die Nachrüstung der neuen Flieger ist "dringend notwendig".

(Foto: picture alliance / dpa)

Sicherheitsexperten warnen seit Jahren vor der Gefahr, dass Zivilflugzeuge durch schultergestützte Lenkwaffen vom Boden abgeschossen werden können. Wiederholt gab es in den vergangenen Jahren Zwischenfälle durch den Beschuss von Zivilflugzeugen, etwa in Mombasa, Bagdad oder Mogadischu.

Laser-Abwehrsysteme gehören zur Standardausrüstung der Transport- und Kampfflieger der Bundeswehr. Viele Regierungsflieger anderer Länder sind bereits damit ausgerüstet. Die Störtechnologie soll Luft- Boden-Raketen ablenken. Laut "FTD" hat die Bundesregierung ihr Abwehrsystem beim US-Konzern Northrop Grumman bestellt; das Paket umfasse außerdem die Installation, Wartung, Reparatur und das Training. Das US- Verteidigungsministerium habe den Kongress bereits über die deutsche Anfrage zum Kauf informiert.

Die für den Auslandsverkauf von Rüstungstechnik zuständige Pentagonabteilung DSCA befürwortet das Geschäft. Die Systeme trügen zur Sicherheit der deutschen politischen Führung bei. Dies sei ein Beitrag zur Sicherheit eines großen NATO-Verbündeten und zur Stabilität in Europa. Der Kongress muss per Gesetz über jeden Verkauf von High-Tech-Rüstung ins Ausland informiert werden.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa/rts

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