Proteste in Venezuela Berlin rät von Reisen ab
18.12.2002, 13:34 UhrMehrere hundert Demonstranten haben am 17. Tag des Generalstreiks in Venezuela die Hauptstadt Caracas lahm gelegt. Wegen zahlreicher Blockaden von Autobahnen und wichtiger innerstädtischer Straßen brach der Verkehr weitgehend zusammen.
Angesichts der angespannten Lage riet das Auswärtige Amt in Berlin von nicht unbedingt erforderlichen Reisen in das südamerikanische Land ab. Durch den Generalstreik sei der Verkehr in Venezuela inzwischen stark beeinträchtigt. "Der internationale Reiseverkehr nach und von Venezuela könnte ebenfalls von einem auf den anderen Tag unterbrochen werden", warnte das Außenministerium weiter. Es müsse auch mit verstärkter Kriminalität gerechnet werden.
Die Polizei ging mit Tränengas und Gummigeschossen gegen die Anhänger der Opposition vor. In vielen Fällen solidarisierten sich Autofahrer mit den Blockierern und stellten ihre Fahrzeuge auf der Fahrbahn quer. Ähnliche Protestmaßnahmen wurden auch aus der Provinz gemeldet.
Die Regierung ermächtigte das Militär, Privatfahrzeuge zur Verteilung von Lebensmitteln und Treibstoff zu requirieren. Landwirtschaftsminister Efren Andrade sagte, das sei eine vorbeugende Maßnahme, um die Produktionskette des Landes wieder in Gang zu bringen.
Die Opposition aus Gewerkschaften, Unternehmern und Parteien fordert den Rücktritt von Präsident Hugo Chvez und baldige Neuwahlen. Chvez hat diese Forderungen wiederholt abgelehnt und hat dabei das Militär auf seiner Seite.
Quelle: ntv.de