Politik

"Ich bin daran gewöhnt" Berlusconi lacht über Ermittlungen

Der Staatsanwalt ermittelt, der Minsterpräsident lacht: Italiens Regierungschef findet die Ausweitungen der Untersuchungen gegen ihn "lächerlich". Sie seien vorhersehbar gewesen, er sei daran gewöhnt. Gegen ihn und seine TV-Gruppe Mediaset wird wegen wird wegen mutmaßlich illegaler Machenschaften ermittelt.

Macht sich keine Sorgen: Italiens Regierungschef Berlusconi.

Macht sich keine Sorgen: Italiens Regierungschef Berlusconi.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat die Ausweitung der Ermittlungen gegen ihn wegen Steuerhinterziehung als lächerlich bezeichnet. "Es bringt mich zum Lachen - nur nicht, dass mein Sohn da hineingezogen wurde", zitierte die Zeitung "La Repubblica" den Ministerpräsidenten, der sich derzeit in seiner Villa auf Sardinien von einer Operation an der Hand erholt.

Die Zeitung "Il Giornale", die zum Besitz der Familie Berlusconi gehört, berichtete, der Regierungschef habe die Ermittlungen als "vollkommen voraussehbar" bezeichnet. "Ich bin daran gewöhnt", sagte Berlusconi demnach.

, leitete nach den Behörden in Mailand auch die Staatsanwaltschaft in Rom ein Verfahren wegen mutmaßlich illegaler Machenschaften von Berlusconis TV-Gruppe Mediaset ein. Auch Berlusconis Sohn Piersilvio als stellvertretender Mediaset-Chef sowie weitere Mediaset-Manager stehen nach Angaben der italienischen Nachrichtenagentur Ansa im Visier der Ermittler.

Schwarzgeld im Ausland?

Die Ermittlungen in Rom sind Teil eines größeren Verfahrens in Mailand. Dabei geht es um den Vorwurf, der Konzern habe in den 1990er Jahren mit Hilfe von Briefkastenfirmen die Preise für Übertragungsrechte von Filmen künstlich in die Höhe getrieben. Durch solche Machenschaften könnte Berlusconi Schwarzgelder im Ausland angelegt und die Gewinne für Mediaset in Italien gesenkt haben, um weniger Steuern bezahlen zu müssen.

Berlusconi wurde schon mehrfach wegen Steuerhinterziehung und Korruption angeklagt. Er wurde aber niemals rechtskräftig verurteilt: Mal wurde er im Berufungsverfahren freigesprochen, mal wurden die Vorwürfe wegen Verjährung fallengelassen.

Quelle: ntv.de, AFP

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