Politik

Zweifelhafter Aufruf in Indien Bewaffnete als Frauenbeschützer

Frauen in Mumbai zeigen ihre Messer mit denen sie sich vor Übergriffen schützen wollen.

Frauen in Mumbai zeigen ihre Messer mit denen sie sich vor Übergriffen schützen wollen.

(Foto: REUTERS)

Nach der brutalen Vergewaltigung einer jungen Frau in Neu Delhi hat der Vizegouverneur der indischen Hauptstadt vorgeschlagen, die Besitzer legaler Waffen zum Schutz von Frauen auf den Straßen patrouillieren zu lassen. "Waffenbesitzer mit Lizenzen sollten sich jede Nacht an einsamen Orten wie Bushaltestellen aufhalten, und wenn sie jemanden eine Frau belästigen sehen, sollten sie ihre Waffe einsetzen, um das Verbrechen zu stoppen", sagte Tejendra Khanna laut der Zeitung "The Indian Express" in einer Rede.

Khanna sagte demnach weiter, Waffenbesitzer könnten jeden Abend eine Stunde lang ihre Waffen zum Nutzen der Gesellschaft einsetzen. Die oppositionelle Bharatiya Janata Party (BJP) verurteilte die Äußerungen von Khanna, der als Vizegouverneur auch zuständig ist für die Polizei in der indischen Hauptstadt. "Bürger sollten in keiner Situation aufgefordert werden, das Recht in die eigene Hand zu nehmen", erklärte die BJP.

Am 16. Dezember war eine Studentin in einem Bus in Delhi von sechs Männern so brutal vergewaltigt und misshandelt worden, dass sie an ihren Verletzungen starb. Der Vorfall löste heftige Proteste im ganzen Land aus und führte zu einer beispiellosen Debatte über sexuelle Gewalt gegen Frauen. Indiens Präsident Pranab Mukherjee, der Angriff habe "unsere Herzen leer und unsere Seele in Aufruhr" zurückgelassen.

Quelle: ntv.de, AFP

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