Politik

Soldaten putschen in Burkina Faso Bis zu 20 Tote bei Staatsstreich

Putschistenführer Gilbert Diendéré

Putschistenführer Gilbert Diendéré

(Foto: AP)

Eine Elitetruppe kidnappt im westafrikanischen Burkina Faso den Präsidenten und putscht sich an die Macht. Nun verhandeln die Soldaten mit internationalen Vertretern. Auf den Straßen des Landes kommen durch die Unruhen zunehmend Menschen ums Leben.

Der Putsch im westfafrikanischen Burkina Faso verläuft zunehmend blutig. Seit Beginn des Staatsstreiches sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen, über 100 weitere wurden nach Angaben von Krankenhäusern verletzt. Gewerkschaften sprechen von bis zu 20 Toten.

Die internationalen Vermittlungsbemühungen unter Einbeziehung des Putschistenführers Gilbert Diendéré wurden am Sonntag gestört, als Dienderés Anhänger ins Foyer des Hotels Laico in der Hauptstadt Ouagadougou eindrangen. Rund hundert Anhänger des Generals gelangten in die Halle des Hotels, wo sie Tische und Mobiliar zerschlugen.

Geben die Putschisten auf?

Zuvor hatten sich bereits Gegner des Putsches vor dem Hotel versammelt. Nach Ankündigungen vom Vortag sollte im Hotel Laico das Ergebnis der Vermittlungen mitgeteilt werden. In der Krise haben sich Vertreter von Nachbarstaaten eingeschaltet. Darunter der Vorsitzende der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (Ecowas), Senegals Staatschef Macky Sall, sowie Benins Präsident Thomas Boni Yayi.

Zuvor zeichnete sich ab, dass die Putschisten zur Aufgabe bereit seien. Der Putschistenführer selbst erklärte: "Ich habe nie gesagt, dass ich an der Macht bleiben werde." Seine Anhänger forderten hingegen, Diendéré solle "bleiben" und schnellstmöglich für alle offene Wahlen organisieren. Bisher sollten am 11. Oktober Präsidenten- und Parlamentswahlen stattfinden. Als neues Datum kursiert nun der 8. November.

Die Putschisten von der Elitetruppe RSP hatten am Mittwoch eine Kabinettssitzung im Präsidentenpalast in Ouagadougou gestürmt und Regierungschef Isaac Zida sowie Interimspräsident Michel Kafando festgenommen. Der von ihnen eingesetzte General Diendéré ist ein enger Vertrauter des gestürzten Präsidenten Compaoré.

Quelle: ntv.de, bdk/AFP

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