Gräueltaten in nigerianischer Stadt Boko Haram entführt 500 Frauen
24.03.2015, 20:20 Uhr
Tschadische Soldaten eskortieren eine Gruppe Journalisten in Damasak.
(Foto: AP)
Dreieinhalb Monate wütet die Dschihadistenmiliz Boko Haram in Damasak in Nordnigeria. Soldaten aus den Nachbarländern befreien den Ort schließlich und sehen das Ausmaß der Verbrechen. Bis zu 500 Frauen und Mädchen sollen entführt worden sein.
Die radikal-islamische Miliz Boko Haram hat nach Angaben von Augenzeugen erneut Hunderte Menschen in Nigeria verschleppt und Dutzende getötet. Die Extremisten hab demnach womöglich bis zu 500 junge Frauen und Kinder in dem Ort Damasak gefangengenommen. Das berichtete ein Händler aus der Stadt im Norden des Landes. Anschließend hätten sie ungefähr 50 von ihnen getötet und die übrigen mit sich genommen. "Wir wissen nicht, ob sie noch andere getötet haben, nachdem sie weg waren."
Ein führender Armeevertreter in der Region sagte, ihm lägen Berichte von Bewohnern vor, wonach zwischen 400 und 500 Frauen und Kinder entführt worden seien. Vergangene Woche hatte Nigerias Militär gemeinsam mit Tschad und Niger mehrere Ortschaften von Boko Haram befreit, darunter auch Damasak.
Nach der Rückeroberung der Stadt wurde das ganze Ausmaß der Greueltaten durch die Dschihadisten offensichtlich. Neben der Massenentführung gab es auch Massaker an der Zivilbevölkerung. Unter einer Brücke in einem Flussbett fanden die Soldaten vor wenigen Tagen Dutzende Leichen von Menschen, die offenbar hingerichtet worden waren.
Boko Haram ist vor allem im Nordosten Nigerias aktiv. Vor knapp einem Jahr hatte die Miliz mehr als 200 Schülerinnen verschleppt und damit weltweit für Entsetzen gesorgt. Über ihren Verbleib ist wenig bekannt. Berichten zufolge haben einige von ihnen als Folge der Vergewaltigungen und Zwangsverheiratungen durch Boko Haram inzwischen Kinder geboren.
Quelle: ntv.de, nsc/spt/rts